Randerscheinung: Pensionsantritt

Warum muss ich ständig Behörden desselben Staates wechselseitig irgendwelche Nachweise bringen?

Ich habe da also dieses Einschreiben von meiner Pensionsversicherung bekommen. Darin will mein Versicherer von mir wissen, warum ich nicht auf seine erste Nachricht von vor ca. drei Monaten geantwortet habe, in dem er von mir alles Mögliche (vor allem meine für die Pensionsberechnung relevanten Studienzeiten) wissen wollte. Und teilt mir gleichzeitig mit, dass ich mich bis dann und dann mit den entsprechenden Angaben zu melden hätte, anderenfalls ich wohl um Teile meiner Pension umfallen würde. Eine blöde Situation. Ich mag nämlich auch mit RSa an der Schläfe nicht antworten. Ich habe mir noch nicht überlegt, wohin ich im Sommer auf Urlaub fahre. Da ist es schon ein bisserl viel verlangt, dass ich mich mit Mitte vierzig mit meiner Pensionshöhe auseinandersetzen soll. Wenn ich mir dieses urkomplizierte Formularkonvolut so anschaue, hätte ich überhaupt gesagt: Die Zeit, um das da gewissenhaft auszufüllen, habe ich, wenn ich in Pension bin. Wenn ich schon keinerlei Einfluss auf meine Sozialversicherungsabgaben habe, möchte ich auch keine Ultimaten gestellt bekommen, die sich auf meine Pensionshöhe auswirken. Ich arbeite, ich zahle meine Beiträge, ich bekomme Pension. Das ist der Deal. Dass da zwanzig Jahre vor Pensionsantritt irgendwelche Fristen versäumt werden können, sehe ich überhaupt nicht ein. Und dass ich, bevor ich nur einen Cent bekommen habe, schon etwas nachkaufen soll, auch nicht. Außerdem wundere ich mich auch, dass der gläserne Bürger immer nur zu meinem Nachteil schlagend wird. Warum muss ich ständig Behörden desselben Staates wechselseitig irgendwelche Nachweise bringen? Wenn jemand wissen will, wann ich auf der Uni war, soll er doch dort nachschauen. So. Genug geärgert. Bis wieder Post kommt.

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