Die Randerscheinung: Asamer-Geburtstag

Die Weltmeisterschaft ist zwar längst vorbei, aber immer noch liegen stapelweise Fußballkarten auf unserem Küchentisch.

Der Jüngste sortiert sie gerade wieder einmal hochkonzentriert, aber nach einem für mich nicht durchschaubaren System. Auf den Karten stehen neben anderen Leistungskennzahlen auch die Geburtsdaten der Spieler. Der Jüngste ist am gleichen Tag wie der Spanier Sergio Ramos geboren. Der ist immerhin Welt-, Europameister und Cham-pions-League-Sieger, hat also alles gewonnen, was man als Fußballer so gewinnen kann. Die älteren Brüder finden das unfair, weil ihre Geburtsdaten mit keiner berühmten Kickerbiografie übereinstimmen. Die Theorie hinter der Unzufriedenheit: Teilt man den Geburtstag mit einem bekannten Fußballstar, kann man davon ausgehen, dass der Tag gut geeignet ist, um später selbst auf einem Spielfeld erfolgreich zu werden. Wenn nicht, dann nicht. Ich habe dann versucht, dem eine andere Annahme entgegenzustellen. Da ich meinen Geburtstag mit einem der größten Genies teile, die jemals auf Erden wandelten (bei Mozart kann man ruhig einmal in die Vollen greifen, finde ich), sehe ich das ein bisschen anders. Das Schicksal hat sich an diesem Tag schon so verausgabt, dass für die anderen Geburtstagskinder nicht mehr viel übrig geblieben ist. Oder anders: Ein Asamer-Geburtstag wird aus dem Mozart-Geburtstag wohl eher nicht mehr werden. Die Buben haben sich meine Theorie aufmerksam angehört und gleich ein bisschen gegoogelt. Als sich beim Jüngsten neben Vincent van Gogh und Francisco de Goya auch noch MC Hammer als weiteres Ko-Geburtstagskind mit dem gleichen Datum findet, verliert meine Theorie schlagartig an Strahlkraft. Nur dem Jüngsten ist alles egal: Der sortiert seine Fußballkarten.

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