Randerscheinung: November

Spätherbstspaziergang im Salzkammergut. Dem Beachvolleyballplatz des für den Winter schon eingemotteten Strandbads steht der November nicht so gut.

Schaut irgendwie traurig aus ohne Netze, ohne frischen Sand – und vor allem ohne Spieler. Aber weil er leer ist, wie sonst nie, fällt mir heute das erste Mal ein Schild auf, das dort am Zaun hängt: „Platz so hinterlassen, wie er vorgefunden wurde“. An sich ein hoch vernünftiger Gedanke, der sich auf so ziemlich jeden Bereich im Leben ausdehnen lässt. Wobei das natürlich auch nach hinten losgehen kann. Wie in dem Witz, den mir der Mittlere neulich erzählt hat: Ein Mann will in einer Tierhandlung 20 Kakerlaken, 15 Spinnen und eine Handvoll Silberfischchen kaufen. Auf die Frage des Verkäufers, wozu er die denn brauche, meint er: „Mein Vermieter hat gesagt, er will seine Wohnung so zurückhaben, wie ich sie übernommen habe.“

Dass ich hier Witze erzählen muss, die der Mittlere mir irgendwann erzählt hat, liegt auch daran, dass er inzwischen immer öfter ein besseres Programm hat, als mit uns spazieren zu gehen. Vom Ältesten rede ich gar nicht, der ist mit der Schule in Berlin. Inzwischen zeigt der Jüngste auf ein dreistöckiges Haus und sagt: „Schau, ein Wolkenkratzer.“ Und ich frage mich, ob es wirklich nur an der Witterung liegt, dass hohe Häuser im deutschsprachigen Raum immer nur an Wolken und niemals direkt am Himmel kratzen wie zum Beispiel in Amerika. Ich sage zum Jüngsten, dass echte Hochhäuser noch viel höher sind und am anderen Ende alle immer auch am Boden kratzen. Genau wie die ganz niedrigen. Darüber denkt man, finde ich, viel zu wenig nach. Der Jüngste auch nicht, er klettert lieber auf ein paar Steinen herum. Ihm steht der November übrigens ganz ausgezeichnet. Immerhin.

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