Die Randerscheinung: Februar

Mit dem Februar habe ich es irgendwie nicht so.

Erstens ist er so kurz (heuer überhaupt nur 28 Tage), dass ich ihn wieder und wieder unterschätze. Denk mir immer, ach was, der Februar ist eh gleich vorbei. Dabei hängt er sich dann meistens so richtig rein, wie alle und alles, was man unvorsichtigerweise (und vor allem aufgrund von bloßen Äußerlichkeiten) unterschätzt. Zweitens ist der Februar die allersicherste Winterbank. Da mag der Winter früh kommen, früh aufhören, sich im Klima wandelnd an überhaupt nichts mehr halten, was so über Jahrhunderte als ausgemacht galt. Der Februar tut trotzdem nie, was er will, sondern immer nur dasselbe. Schnee, kalt und noch einmal viel zu dunkel. Dabei wäre einem längst nach Licht am Ende des Tunnels. Drittens hat der Februar die Semesterferien eingebaut, diese blödesten aller Ferien. Vor allem hier im Osten, wo sie noch eine Woche früher anfangen als im Rest von Österreich. Gerade, als man nach dem Jahreswechselfeiertagsmarathon einigermaßen Alltagsrhythmus bekommen hat, soll man wieder Ferien machen, die niemand braucht, weil eh erst Weihnachstferien waren und bald wieder Osterferien sind. Gleichzeitig sind sie zu lange, um nichts, und zu kurz, um einmal etwas ganz anderes zu tun. An dieser Art der Feriengestaltung sieht man übrigens, dass sich hierzulande nach wie vor niemand ernsthaft darüber Gedanken macht, was eigentlich mit den Kindern passiert, wenn die Schule – und dazu meist auch noch der Kindergarten – zusperrt. Viertens geht der dumme Fasching in Szene, der mit seinen Krapfen, Tröten und Papierschlangen genauso nervt wie mit seinen überdrehten Tanzveranstaltungen. Fünftens freue ich mich immerhin auf den Aschermittwoch, der diesem Unsinn ganz humorlos ein Ende macht. Apropos Ende: Ende. 

Schaufenster.DiePresse.com/Randerscheinung

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