Randerscheinung: Uui Urlaub

Kurze „Schaufenster“-Sommerpausepause also. Da sind vielleicht ein paar Gedanken zum Thema Urlaub gerade richtig.

Wenn man herumschaut, was man in einschlägigen Publikationen so zu lesen bekommt, ist es vor allem das: Uui Urlaub, urschwierig! Begründet wird das mit der hohen Erwartung, die man an seine freie Zeit hat. An den Ort, an den man fährt, an die Menschen, die einen begleiten, aber eigentlich zuallererst an sich selbst. Nie gibt es mehr Streit in Familien und Partnerschaften, außer natürlich zu Weihnachten. Wird man es auch schaffen, rechtzeitig in Urlaubsstimmung zu sein, indem man das alles, was man natürlich nicht geschafft hat vor dem Urlaub noch zu erledigen, trotzdem irgendwie hinter sich lässt? Wie lang wird es dauern, bis man einigermaßen abschalten kann? Werden die anderen merken, dass man es nämlich natürlich nicht kann? Und vor allem: Wird man so richtig erholt zurückkommen? Denn kaum ist man wieder dort, wo man immer ist, wenn man gerade keinen Urlaub hat, wird man unentwegt gefragt werden, ob man sich eh auch ja anständig erholt hat. Alle sagen einem, wie gut man ausschaut, natürlich mit der kaum verhohlenen Absicht, einen erst wieder so richtig einspannen zu können. Dabei ist man nie müder als direkt nach der Rückkehr aus dem Urlaub. Hat man sich nämlich erst einmal aus seinem Alltag ausgeklinkt (ab Urlaubstag acht oder neun, wenn die ärgsten Streitigkeiten vorbei sind, sollte es dann langsam so weit sein), wird die Rückkehr in den gewohnten Trott nur umso schwieriger. So oder so ähnlich lese ich derzeit überall über den Urlaub, die Texte im scharfen Kontrast zu den Reiseveranstalteranzeigen, auf denen sich junge, glückliche, schöne Menschen im Sand küssen. Aber keine Angst, Sie bekommen das schon hin. Schöne Ferien noch!

Schaufenster.DiePresse.com/Randerscheinung

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