Kaum sind wir im Schulgebäude, habe ich schon ein komisches Gefühl. Das liegt überhaupt nicht an der Schule, sondern an mir.
"Tag der offenen Tür" bei einer möglichen Volksschule für den Jüngsten. Kaum sind wir im Schulgebäude, habe ich schon ein komisches Gefühl. Das liegt überhaupt nicht an der Schule, sondern an mir. Es ist gar nicht einfach, drei Kinder durch ihre Schulkarriere zu begleiten, wenn man sich jeden Morgen denkt: Du Armer musst jetzt wieder in die Schule gehen. "Tag der Offenen Tür" wiederum heißt, man tigert mit einer Gruppe von Eltern, die auch alle für ihre Kinder nur das Beste suchen, unruhig durch eine Schule. Nie ist der Implus "Wo kann ich unterschreiben, damit alles fix ist" und "Wo kann ich unterschreiben, damit ich hier nie wieder her muss" näher beisammen. Sich für eine Schule entscheiden ob das Kind dann auch tatsächlich genommen wird, liegt an einer nicht immer durchschaubaren Mixtur aus den Zutaten Zeugnis, Wohnort, Geschwisterkinder und einer ordentlichen Prise Große Unbekannte gehört mit zum Schwierigsten im Katalog der elterlichen Pflichten. Das Sprichwort "Vater werden ist nicht schwer, " geht nämlich in Wirklichkeit so weiter: " die Schulauswahl dagegen sehr." Man trifft zwar als Eltern dauernd irgendwelche Mikroentscheidungen, die ganz wesentliche Auswirkungen auf die Kinder haben, doch die Entscheidung für einen Kindergarten, eine Volksschule, eine neue Mittelschule, ein Gymnasium, eine Oberstufenvariante sind sichtbar große Gabelungen am Erziehungsentscheidungsbaum. Wird er dort gerne hingehen? Freunde finden? Etwas lernen? Ist die Klasse besser oder die andere? Schaut hier alles sehr gut aus, aber wie soll ich das jetzt entscheiden? Hilfe!!! Der Jüngste ist inzwischen mit einem Kind aus seinem Kindergarten den Gang runtergelaufen und lacht. Na ja, vielleicht wird es doch nicht ganz so schwierig.