Randerscheinung: Semesterferien

Es läge freilich nahe, diesmal etwas über die Semesterferien zu schreiben, die morgen im Osten Österreichs beginnen.

So etwas in der Art, dass die Semesterferien für die Wiener viel zu nahe an den Weihnachtsferien liegen, dass der unwirtliche Februar fürs In-die-Schule-Gehen und Arbeiten prädestiniert wäre, dass Maiferien viel brauchbarer wären, wenn man sich barfuß in die Wiese setzen kann und alles gut ist, dass mir aber dieses ständige Herumnörgeln an allem und jedem auch auf die Nerven geht (soll uns nix Schlimmeres passieren als eine Woche Ferien), dass man aber mit diesem „Soll uns nix Schlimmeres passieren“-Ansatz auch nur bedingt weiterkommt, dass aber andererseits vielen ein wenig Demut und Kleinspurigkeit im Moment gar nicht schaden würde. Also schreibe ich lieber nichts über die Semesterferien, die, glaube ich, Energieferien heißen, weil sie mir von allen Ferien die meiste Energie rauben. Denn was das Skifahren-in-die-Familie-Implementieren angeht, habe ich auf ganzer Linie versagt. Beim Skifahren gibt es pädagogisch nämlich nur zwei Möglichkeiten: volles Bekenntnis oder totale Abkehr. Entscheidet man sich wie ich für einen Wischiwaschiweg dazwischen (wir können ja gehen, wenn ihr Lust habt), reduziert das die Bereitschaft spürbar, bei dem mitzumachen, was in anderem Zusammenhang nicht zu Unrecht Skizirkus genannt wird. Versuche, den Nachwuchs punktuell zu motivieren, doch zumindest einzelne Tage gemeinsam auf der Piste zu verbringen, klingen nicht genügend glaubhaft, weil man seine ganze Jugend im Skischuh verbracht habend selbst lieber unter einer dicken Decke mit dickem Buch darauf warten würde, bis es wieder wärmer ist. Deshalb also kein Wort über die Semesterferien, ich hoffe, Sie können das nachvollziehen.

Schaufenster.DiePresse.com/Randerscheinung

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