Randerscheinung: Herbstmögen

Wir spielen also Herbstmögen diesmal. Das ist eigentlich gar nicht so schwer, wenn diese so unterschätzte Jahreszeit eh drei von vier Mal wettermäßig besser als der Frühling ist.

Es blüht momentan sogar der Flieder, zumindest an einzelnen Stellen der Stadt. Die Gleichzeitigkeit von Flieder und Kastanien hat etwas von bei Schneefall draußen in warmem Thermalwasser schwimmen zu gehen (warum soll es schiefe lyrische Bilder nur im Frühling geben?). Der Zivildiener (neue Lage: ein Tag) ist ab Montag also dann wieder nur Student. Nach dem Engagement für die Allgemeinheit werden wir uns also wieder ausgiebig auf das eigene Ich konzentrieren. Wohin das führt, wissen wir schon, aber jeder muss schließlich selbst draufkommen. Ich bin übrigens total erstaunt, wie spät die Semester an der Uni anfangen, das hab ich schon wieder völlig vergessen. Aber es muss ja auch einen Grund geben, warum alle von der Studienzeit schwärmen wie sonst nur vom Frühling. Aber weil wir Herbstmögen üben, können wir auch Arbeitenmögen versuchen: Wie fein es ist, einen geregelten Alltag zu haben, haben wir hier ja schon ausgiebig besprochen. Aber vielleicht müsste man wieder einmal eine Weile Student spielen, um den Unterschied schätzen zu können (ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass die Möglichkeit, ein Doktorat nach alter Studienrichtung zu machen, im kommenden Jahr ein für alle Mal endet). Der Jüngste plagt sich derweil immer noch mit dem Umstieg auf lange Hosen, was auch mit den vom Sommer immer noch verkrustelten Knien zu tun hat. Beim ersten Besuch im alten Kindergarten als Volksschüler war dort plötzlich auch schon wieder einiges ziemlich fremd. Ja, zurück geht meist auch nicht gut. Ich werde mir das mit der Uni doch noch einmal überlegen.

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