Randerscheinung: Pinguine und Eisläufer

„Es ist schon interessant: Man kann aus Reis Nudeln machen, aber aus Nudeln keinen Reis.“

Es sind Phänomene wie diese, die den Mittleren momentan intensiv beschäftigen. Dafür ist es eher schwierig, von ihm eine belastbare Aussage über seinen Stundenplan zu bekommen. Sowohl über den schulischen als auch den für den übrigen Tag. Verlassen kann man sich aber immerhin darauf, dass er nie früher aufsteht, als er unbedingt muss. Und abends immer genau dann munter wird, wenn mir der Saft ausgeht. Auch der Älteste gibt mir zu denken. Er ruft mich an, wenn es etwas Positives von der Uni zu berichten gibt, in anderen Angelegenheiten aber seine Mutter. Da habe ich offenbar einiges falsch gemacht. Der Jüngste, bei dem ich noch reichlich Gelegenheit habe, es besser zu machen, will gleich nach dem ersten Sturz auf dem Eislaufplatz nach Hause und nie, nie wieder eislaufen. Drei Stunden später sind wir immer noch dort.

Die Pinguine und die Pandabären, die quasi als Stützräder das Eislaufenlernen erleichtern sollen, gab es noch nicht, als die beiden Großen noch klein waren. Genauso wenig wie die Rucksäcke, die die normalen Schultaschen abgelöst haben. Und „Dobble“, ein Spiel, bei dem ich noch schlechter bin als bei „Memory“. Aber die Eislaufpinguine lösen das Problem, um das es eigentlich geht, natürlich genauso wenig wie Stützräder. Irgendwann einmal muss man nämlich auf diesen blöden Kufen das Gleichgewicht halten. Ganz ohne Hilfe. Diesen Moment kann man zwar hinauszögern, ersparen kann man ihn aber keinem. Dem Jüngsten ist das egal, er ist für Pandas, Pinguine und Stützräder ohnehin zu stolz. „Man kann aus einem Pinguin einen Eisläufer machen, aber aus einem Eisläufer keinen Pinguin“, würde der Mittlere sagen. Wahrscheinlich hat er recht.

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