Übers Wetter

Ich schreibe heute wider besseres Wissen übers Wetter, weil ich wissen will, ob es eigentlich nur mir so geht?

Über das Wetter schreiben ist natürlich blöd. Ganz grundsätzlich schon, weil es eben blöd ist. Hier aber ganz besonders, da ich diese Kolumne schon am Montag schreibe, sie dann aber erst am Freitag erscheint. Da kann ich mich hier noch so sehr über Waschelwetter, Wolkenbruch und Donnerblitz aufregen und hoffen, damit einen Nerv zu treffen; bis dann endlich das „Schaufenster“ erscheint, ist halb Österreich schon ausgedörrt, versteppt, und keiner erinnert sich mehr ans Regengrauen. Oder umgekehrt. Trotzdem. Ich schreibe heute wider besseres Wissen übers Wetter, weil ich wissen will, ob es eigentlich nur mir so geht? Weil nämlich heute (Sie wissen schon, am Montag), als ich das hier schreibe, seit Tagen überall von Hitzewelle die Rede ist. Dabei hat es überhaupt erst am Mittwoch richtig heiß zu werden begonnen, Freitagnacht geregnet und gestern, Sonntag, war es ab Mittag richtig nass und (für eine Hitzewelle) eher kühl.

Ich habe ja den Verdacht, eine höhere Macht wollte mit allen Mitteln den Auftritt von Rainhard Fendrich beim Donauinselfest verhindern, aber egal . . . Heute in der Früh jedenfalls (also Montag, nur damit niemand verwirrt ist) höre ich im Radio, die Hitzewelle dauert noch bis Donnerstag (also gestern, Sie wissen also schon, ob das auch gestimmt hat). Nun frage ich mich, frage ich Sie: Ist das allen Ernstes eine Hitzewelle, wenn es Ende Juni drei Tage am Stück (nämlich wirklich nie länger) heißer ist als 30  Grad? Oder sagt man dazu nicht einfach Sommer? Und (bis Montag zumindest) war es nicht einmal ein besonders schöner, heißer Sommer, um das hier einmal kritisch anzumerken. Ich wünsche mir also bitte recht rasch etwas, was den Namen Hitzewel­le auch verdient. Dann verspreche ich auch: Bis zur nächsten Kältewelle kein Wort mehr übers . . . Ehrenwort!

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