Korruption: Schwager von Spaniens König belastet

Inaki Urdangarin vor dem Justizgebäude
Inaki Urdangarin vor dem Justizgebäude(c) REUTERS (� Andrea Comas / Reuters)
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Inaki Urdangarin wird anders als seine Ehefrau Infantin Cristina von einem Kronzeugen beschuldigt, Millionen veruntreut zu haben.

In der Korruptionsaffäre um den Schwager von Spaniens König Felipe VI. hat ein Schlüsselzeuge Inaki Urdangarin schwer belastet. Aus einem am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft freigegebenen Dokument geht hervor, dass der Buchhalter als Kronzeuge gegen den Mann von Infantin Cristina ausgesagt hat.

Kronzeuge belastet Urdangarin schwer

Marco-Antonio Tejeiro, der bis 2008 für die Buchführung der Stiftung Nóos zuständig war, gab demnach an, dass diese Rechnungen für nicht geleistete Dienste ausstellte.

Tejeiro erwähnt in seiner achtseitigen schriftlichen Erklärung, dass die Stiftung zwei Kongresse auf den Balearen und in Valencia veranstaltete, für die sie von der öffentlichen Hand sehr viel mehr Gelder erhalten habe als sie tatsächlich kosteten.

Sechs Millionen Euro veruntreut

Urdangarin und seinem ehemaligen Geschäftspartner Diego Torres wird zur Last gelegt, über die gemeinnützige Nóos-Stiftung sechs Millionen Euro aus der Staatskasse veruntreut und das Geld anschließend in der Firma Aizoon gewaschen zu haben. Cristina, die Schwester des Königs, war bis 2006 Mitglied im Direktorium der Stiftung, das ihr Ehemann bis 2006 leitete. Außerdem gehört dem Paar zu gleichen Teilen das Unternehmen Aizoon.

Der Untersuchungsrichter José Castro wirft den Beschuldigten vor, mit dem veruntreuten Geld unter anderem Umbauarbeiten an ihrer Luxusvilla in Barcelona bezahlt zu haben. Tejeiro, der wegen seiner Aussage mit Strafmilderung rechnen kann, erhebt darin gegen Infantin Cristina keine Beschuldigungen.

Infantin Cristina beteiligt?

Die Anwälte der 49-Jährigen hatten am Mittwoch beim zuständigen Gericht in Palma de Mallorca Einspruch gegen den Vorwurf eingelegt, Cristina sei in einen Finanzskandal um ihren Ehemann verwickelt. Der Richter Castro hatte vergangene Woche erklärt, die Betrugs- und Geldwäschevorwürfe gegen Cristina und ihren Ehemann würden aufrecht erhalten.

Dagegen hält der Staatsanwalt Pedro Horrach, der die Aussage des Kronzeugen an den Richter weiterleitete, die Verwicklung der Infantin in die ihrem Ehemann vorgeworfenen Delikte für nicht erwiesen. Ob es zu einem Prozess kommt, entscheidet letztlich als übergeordnete Instanz das Provinzgericht in Palma de Mallorca.

(APA/AFP)

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