Julia Cencig ermittelt im „Märchenkrimi“

Soko Kitzb�hel
Soko Kitzb�hel(c) ORF (Stefanie Leo)
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Die 42-Jährige gibt der Rolle der Kommissarin in „Soko Kitzbühel“ mehr „Ecken und Kanten“.

Wien. Dreizehn Jahre lang war Kristina Sprenger als Kommissarin bei „Soko Kitzbühel“ im Dienst – jetzt ist ihre Serienfigur, Karin Kofler, laut Drehbuch auf Weltreise und Sprenger Intendantin am Stadttheater Berndorf. Deshalb tritt heute Julia Cencig (um 20.15Uhr in ORFeins) in den Dienst: Die Kärntnerin tanzt als Kommissarin Nina Pokorny in den Tiroler Bergen an – und in der Disco gleich aus der Reihe, weil sie sich den Kollegen (Jakob Seeböck) anlacht (noch ohne ihn zu kennen).

Dabei ist Cencig kein Vamp, zum Interview taucht sie ganz salopp im bequemen T-Shirt und in Jeans auf. Für jemanden, der die Schauspielausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen hat, ist das Sich-Wandeln kein Problem – und so wird aus Cencig die zunächst übermütige Pokorny, aus der Kärntnerin eine Wiener Kommissarin. Und das in einer Serie, mit der die Schauspielerin gar nicht viel anfangen konnte. „Ich schau ja gern Krimis im Fernsehen“, erzählt sie der „Presse“, „aber ,Soko Kitzbühel‘ hatte ich nicht auf der Agenda. Ich nenne das liebevoll einen Märchenkrimi. Ich persönlich schaue lieber harte Sachen wie ,Prime Suspect‘ mit Helen Mirren oder ,The Closer‘, weil die Kommissarin so ein Typ ist.“

Zunächst habe der ORF die Rolle in „Soko Kitzbühel“ mit jemand Jüngerem besetzen wollen, erzählt die 42-Jährige. Erst in der dritten Casting-Runde war man doch auf der Suche nach einer Frau, „der man die Kommissarin auch abnimmt“. Es sollte auch „keine Kopie“ von Sprenger/Kofler werden, sondern eher das Gegenteil: „Pokorny ist eine Zug'raste, großstädtisch, wo es dann ein bissl knirscht im Betrieb.“ Vor allem mit dem Kollegen Kroisleitner (Ferry Öllinger) hat die Neue ihre Probleme. „Mir war es wichtig, dass da nicht immer alles so harmonisch läuft. Ich wollte eine Kommissarin mit Ecken und Kanten.“ Cencig freut sich über den neuen Serienjob, weil die Art der Arbeit sie ans Theaterspielen erinnert: „Das ist bei einer Serie auch ein längeres Work in Progress. Da kann man eine Rolle entwickeln, hat Zeit, sich langsam reinzufinden.“ Und das für deutlich mehr Gage als am Theater.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2015)

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