Infantin Cristina muss 2016 auf die Anklagebank

Infantin Cristina
Infantin CristinaReuters
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In dem Prozess geht es um den Vorwurf der Unterschlagung von Geldern. Die Schwester des spanischen Königs geht damit in die Palastgeschichte ein.

Die spanische Infantin Cristina, die Schwester von König Felipe VI., und ihr Ehemann Inaki Urdangarin müssen Anfang kommenden Jahres in einem Prozess um einen Finanzskandal auf die Anklagebank. Ein Gericht in Palma de Mallorca ordnete am Dienstag an, dass das Verfahren am 11. Jänner 2016 eröffnet wird.

Wie viele weitere Anhörungen folgen sollen, ließ das Gericht zunächst offen. Angeklagt ist die 50-Jährige wegen Beihilfe zum Steuerbetrug in zwei Fällen. Den Hauptvorwurf der Geldwäsche ließ Ermittlungsrichter Jose Castro Anfang November fallen. Dennoch entschied er sich im Dezember, auch Cristina den Prozess zu machen. In dem Skandal müssen sich neben der Infantin und ihrem Mann 16 weitere Verdächtigen vor Gericht verantworten.

Cristina wird vorgeworfen, Gelder aus illegalen Geschäften ihres Ehemanns nicht deklariert zu haben. Der ehemalige Handballstar soll zusammen mit einem früheren Geschäftspartner sechs Millionen Euro Spendengelder für die Wohltätigkeitsorganisation Noos veruntreut haben, deren Vorsitzender er war. Cristina war Mitglied im Noos-Vorstand.

Es ist das erste Mal, dass sich ein Mitglied der spanischen Königsfamilie vor Gericht verantworten muss. Die vierfache Mutter Cristina beteuert, nichts von den mutmaßlichen Machenschaften gewusst und in finanziellen Dingen vollkommen ihrem Mann vertraut zu haben. Seit der Aufdeckung des Skandals spielt das Paar keine öffentliche Rolle mehr. Der Krönung Felipes im vergangenen Jahr blieben beide fern.

(APA/dpa/AFP)

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