Wenn Tee den Wein verdrängt

Demmer und Pöhl luden zur Tee- und Käseverkostung.

Wien. Der eine spricht vom „Gourmetpapst in Wien“, der andere fühlt sich im Geschäft mit dem Ersteren „wie im Paradies.“ Die Rede ist vom Feinkosthändler Christian Pöhl, der in seinem Geschäft am Naschmarkt vor allem Käse verkauft, sowie von Andrew Demmer vom gleichnamigen Teehaus. Vor gut einem Jahr haben sich die beiden kennengelernt und im Zuge dessen auch gleich ihre Lieblingsprodukte zusammengebracht.

„Wir sind draufgekommen, dass die Kombination aus gutem Käse und dazu passendem Tee geschmacklich sehr gut harmoniert“, sagt Andrew Demmer gestern, Mittwoch, im Zuge einer Tee- und Käseverkostung im Teehaus in der Mölker Bastei. Pöhl wiederum hat Tee schon lang als Käsebegleiter für sich entdeckt. „Ich bin meist schon um neun Uhr früh bei meinen Kunden aus der Gastronomie, um die Käsekarte zusammenzustellen. Da passt Tee besser als Wein.“

Dos und Don'ts gebe es bei der Kombination keine. Wie bei anderen Speisebegleitern auch sei aber darauf zu achten, dass milde Tees besser zu mildem Käse passen. So wird ein zarter Sencha-Tee eher zu mildem Frischkäse serviert, während ein Roquefort gut zu starkem Schwarztee passt. Apropos Schwarztee, die Frage nach der Milch im Tee beantwortet Demmer so: „Das hängt davon ab, ob Sie ein MiF oder TiF sind. Die britische Königin ist ein MiF, Milk in First.“

Die neue Liaison hat aber auch ihre Grenzen. Während Pöhl in seinem Geschäft durchaus auch den passenden Tee zum Käse verkauft, wird Demmer sein Sortiment nicht erweitern. (ks)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2015)

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