Conchita Wurst: "Warum bin ich in diesem Körper?"

Conchita Wurst
Conchita WurstReuters
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Mit der "Welt am Sonntag" sprach Tom Neuwirth über ein Leben nach seinem Alter Ego Conchita Wurst.

Heuer jährt sich Tom Neuwirths Sieg beim Eurovision Song Contest zum dritten Mal. Es war auch der internationale Durchbruch, der von ihm entworfenen Dragqueen Conchita Wurst, von der er sich laut eigener Aussage auch wieder trennen möchte. "Irgendwann wird das passieren", sagte er der "Welt am Sonntag" vage. Er wisse nur noch nicht, wie und wann, "aber ich habe das Gefühl, eine neue Persona schaffen zu wollen. Vielleicht noch gar nicht mich. Aber mit der bärtigen Frau habe ich seit dem Song-Contest-Sieg im Prinzip alles erreicht. Ich brauche sie nicht mehr", so der Künstler. Dann folgt der metaphorische Todesstoß: "Ich muss sie töten."

Seine männliche Seite werde wieder stärker, erklärt er: "Ich war dieser Mann, der glaubte, zu feminin zu sein." Als Dragqueen fühle er sich aber komplett asexuell. "Ich werde bald 30 und stelle mir gerade viele Fragen: Wer bin ich? Warum bin ich in diesem Körper?" Partner sucht er als Beistand aber keinen. "Wenn es um diese Romantik geht, bin ich momentan der einzige Mensch, mit dem ich mir vorstellen kann, zusammenzuleben."

In den letzten Jahren ist viel passiert. Neuwirth war als bärtige Frau sowohl musikalisch - das Album "Conchita" ist 2015 bei Sony erschienen - als auch modisch - in erster Linie als Jean Paul Gaultiers Muse - weltweit auf Tour. Bei Madame Tussauds in Wien steht eine 200.000 Euro teure Conchita-Wachsfigur, es gab ein ausverkauftes Konzert in der Oper von Sydney, eine Revue im Pariser Crazy Horse, das New Yorker MoMA warb mit einem Bild von ihr und und und. Conchita Wurst selbst setzte in den vergangenen Jahren außerdem diverse öffentliche Zeichen für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transsexuellen.

Das Interview mit der "WaS" finden Sie hier www.welt.de.

(Red.)

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