"Queen of Cashmere" Laura Biagiotti ist tot

Laura Biagiotti auf dem Laufsteg.
Laura Biagiotti auf dem Laufsteg.APA/AFP/PIERRE VERDY
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Die 73-jährige italienische Modedesignerin ist in einem Krankenhaus in Rom gestorben. Sie wurde in den 1970ern mit elegant-femininen Kaschmirkollektionen berühmt.

Italien trauert um die Modeschöpferin Laura Biagiotti, die am Freitag 73-jährig in einem Krankenhaus in Rom gestorben ist. Die Designerin war am Mittwoch nach einem Herzstillstand in äußerst kritischem Zustand in das Spital gebracht worden.

Ihre Tochter Lavinia postete auf Facebook ein Bild mit ihrer Mutter. "Danke Mama, für immer zusammen", stand unter dem Foto. Die Trauerfeier für die Modeschöpferin, die als "Kaschmir-Königin" bekannt war, ist für Samstag um 11.00 Uhr in Rom geplant. Premierminister Paolo Gentilo würdigte Biagiotti als "Protagonistin der italienischen Mode und Kultur".

Die gebürtige Römerin wurde in den 1970er-Jahren dank ihrer elegant-femininen Kaschmirkollektionen international bekannt. Zudem hatte Biagiotti, die zuletzt einen Weltkonzern führte, zahlreiche Parfüms auf den Markt gebracht. Biagiotti stand für tragbare Kleidung. Sie hatte ihre Karriere im Atelier ihrer Mutter Delia Soldaini Biagiotti in Rom begonnen. Diese hatte in den 60er-Jahren eine Schneiderei an der Via Salaria weit weg vom Stadtzentrum eröffnet. Delia hatte damals von der Fluggesellschaft Alitalia den Auftrag erhalten, Stewardessen-Uniformen zu entwerfen und produzieren.

Aufstieg in den 80er-Jahren

Im Atelier Delias arbeitete von Anfang an ihre Tochter Laura, die ursprünglich Archäologin werden wollte, bis sie sich entschied, selbst kreativ zu werden. 1972 trat Biagiotti mit ihrer ersten Kollektion an die Öffentlichkeit. Der Erfolg stellte sich umgehend ein und blieb ihr die folgenden Jahre so konstant treu wie sonst kaum einem Designer.

1976 kam Biagiotti die Idee, Kaschmir zur verarbeiten - ein Material, das bis dahin der Herrenkonfektion vorbehalten war. Der weiche Stoff wurde ihr Markenzeichen und brachte ihr den Titel "Queen of Cashmere" ein, "verliehen" von der "New York Times". Die Wolle der Kaschmirziege wird nach wie vor in Biagiottis Manufaktur in Pisa verarbeitet. Dieses Material und das Weiß waren unverzichtbare Elemente jeder Kollektion.

Zur vollen Blüte reifte das Modeunternehmen in den 80er-Jahren. Schon da setzte Laura Biagiotti stark auf Export. Ihre Manufaktur zählte so zu den ersten westlichen Modeunternehmen, die in China Fuß fassten. Trotz der massiven Übernahmewellen in der Modebranche in den vergangenen Jahren bewahrte das Haus Biagiotti seine Unabhängigkeit.

Seit 1997 unterstützte Lauras Tochter Lavinia (38) die Modeschöpferin im Unternehmen. Sie ist für die junge Zweitlinie Laura Biagiotti Roma zuständig. Vor allem nachdem 1996 ihr Vater Gianni Cigna, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, starb, war es an Lavinia, die Lücke zu füllen und dem Haus eine Perspektive zu geben. Nach dem Tod ihrer charismatischen Mutter wird Lavinia Biagiotti jetzt allein die Führung des Modehauses übernehmen.

(APA)

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