Piazzollas Leben mit Cello, Piano und Text

Friedrich Kleinhapl spielt am Mittwoch im Konzertsaal Muth.
Friedrich Kleinhapl spielt am Mittwoch im Konzertsaal Muth. (c) Christian Jungwirth
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Cellist Friedrich Kleinhapl spielt "Pasión Tango" mit Texten über Astor Piazzollas Leben.

Auf die Spuren von Astor Piazzolla begeben sich Cellist Friedrich Kleinhapl und sein Partner am Piano, Andreas Woyke. In ihrem Programm „Pasión Tango“ haben sie mehrere Tangos des argentinischen Komponisten für Cello und Klavier arrangieren lassen und ein Programm daraus gestaltet. Doch es ist nicht nur die Musik allein, wie Kleinhapl meint: „Für mich als Musiker sind zwei Dinge wichtig: Die Partitur und die Biografie der Komponisten – da bekommt man eine tolle Inspiration.“ Im Fall von Piazzolla gehört dazu etwa seine Kindheit in New York und seine Behinderung – weil er an Kinderlähmung erkrankt war, hatte er ein kürzeres Bein. Als er deswegen verspottet wurde, lernte er, sich mit der Faust Respekt zu verschaffen. „Daher“, sagt Kleinhapl, „rührt auch sein Spitzname ,Lefty‘“. All das zu wissen, verändere den Blick auf die Musik, die Piazzolla geschaffen hat, gewaltig.

Um die Musik und die Biografie zu vereinen, führt das Duo das Programm unter anderem auch mit Texten auf – Heidrun Maya Hagn-Kleinhapl hat fiktive Monologe geschrieben, in denen aus Piazzollas Leben erzählt wird. Aus Sicht seines Vaters, Nonino, seiner ersten Frau, Dedé Wolff, oder seines Musikerfreunds Medrano. In dieser Version wird das Programm „Pasión Tango – The Story“ erstmals am Mittwoch, 11. Oktober, im Muth-Konzertsaal aufgeführt – rezitiert werden die Texte von Mercedes Echerer.

Das von Netdoktor veranstaltete Konzert findet zugunsten von „Get a Hearing“ statt. Der von Kleinhapl gegründete Verein widmet sich Kindern mit Hörminderungen. „Für Kinder bedeutet eine Hörminderung unter anderem eine Verzögerung der Sprachentwicklung und damit eine Einschränkung der kognitiven, intellektuellen und sozialen Fähigkeiten“, sagt Kleinhapl. Folgen davon können unter anderem soziale Ausgrenzung und Isolation sein. Der Verein hat das Ziel, für sie Hörgeräte oder Cochlea-Implantate zu organisieren, die für sie sonst nicht erreichbar wären. (eko)

Charity-Gala: Mi. 11. 10., 19.30 Uhr, Muth-Konzertsaal, Am Augartenspitz 1, 1020 Wien; Tickets ✆ 01/347 80 80

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2017)

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