Erwin Schrotts musikalisches Care-Paket

Erwin Schrott bei seinem Auftritt in der Hofburg.
Erwin Schrott bei seinem Auftritt in der Hofburg.Rene Wallentin
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Benefizkonzert: Der uruguayische Bassbariton stellte sich in der Hofburg in den Dienst der guten Sache.

An diesem Abend dürfe und solle getanzt werden, hatte Erwin Schrott erklärt – und er gab sich Mühe, das Publikum in der Hofburg zum Mitmachen zu animieren. Immerhin, letztlich taten die Gäste das, was man sonst nur im Musikantenstadel oder beim Radetzkymarsch tut: Es klatschte. Mehr oder weniger im Takt. Und applaudierte am Ende begeistert.


Am Freitag hatte sich der Bassbariton aus Uruguay in den Dienst von Care Österreich gestellt. Schon im Vorfeld hatte er ein Care-Paket gepackt, mit Bohnen, Mais, Öl für die Familien und Nusspaste für die Kinder, die wegen der Dürre in Ostafrika vom Hungertod bedroht sind. Es gehe darum, eine noch größere Katastrophe zu verhindern, Menschen in den Dörfern zu halten, so Geschäftsführerin Andrea Barschdorf-Hager. Dass Care-Pakete einst auch Österreichern geholfen hatten, daran erinnerte auch Schrott: „Eine Dame hat mir erzählt, was die Pakete nach dem Zweiten Weltkrieg für ihren Vater bedeuteten.“ Um die Erinnerung wach zu halten, sei über Jahrzehnte ein Care-Paket unter dem Christbaum gelegen. Gegründet hatten die Initiative die Amerikaner Arthur Ringland und Lincoln Clark. Sie schlugen einem Konsortium aus 22 US-Hilfsorganisationen vor, eine private Hilfsorganisation zu bilden, der Name stand für „Cooperative for American Remittances to Europe“.

Musiker als Gaststars

In der Hofburg dominierte indes der Einfluss aus Südamerika. Nach dem Programm „Rojotango“ widmet sich Schrott in „Cuba Amiga“ Musik und Leben des Tango-Interpreten Carlos Gardel. Schrott folgt dessen letzter Reise durch Südamerika, die in Kuba enden sollte, was ein tödlicher Unfall verhinderte. Dazu vereint der Opernstar eine Schar großartiger Musiker, darunter mit Kontrabassistin Gina Schwarz eine Österreicherin. Peruaner Claudio Constantini bewies, dass man gleichzeitig Piano und Bandoneon spielen kann. Auch die „extrem talentierten“ Freunde, die Schrott auf die Bühne bat, beeindruckten: der 16-jährige Michael Andreas Häringer am Klavier, oder die deutsche Psychologin Chantal Priesack, der Unterarme- und Beine fehlen. Was für ihre Stimme kein Hindernis ist.

>> Care Austria

(tes)

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