Das Büro des britischen Prinzen Harry verriet, wann und wo der Prinz und seine Freundin, die US-Amerikanerin Meghan Markle, 2018 heiraten werden. Sowohl Ort als auch Datum sorgten für Verwunderung.
Der Prinz und Markle wollen im Mai heiraten - knapp ein Monat also nach der Geburt des dritten Kindes von Prinz William und Herzogin Catherine. Es war erwartet worden, dass die Hochzeit noch vor dem errechneten Geburtstermin des neuen Thronerben stattfinden würde.
Kapelle in Windsor statt Kathedrale in London
Schauspielerin, Aktivistin und bald Prinzessin
Außerdem werde die Hochzeit in der St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor stattfinden. Das Schloss in der Ortschaft Windsor in der Grafschaft Berkshire, gute eineinhalb Autostunden westlich des Londoner Stadtzentrums gelegen, ist die Wochenendresidenz von Königin Elizabeth. Auch hier sorgte die Entscheidung des Paares für eine Überraschung: Experten hatten mit einer Zeremonie in einer Londoner Kathedrale gerechnet, etwa in der Westminster-Abtei oder in der Kathedrale St. Paul.
Prinz Harry war in der St.-Georgs-Kapelle als Baby getauft worden; in den vergangenen eineinhalb Jahren hätten er und Markle einige Zeit auf Schloss Windsor verbracht, hieß es in einer Aussendung des Kensington-Palasts: "Windsor ist ein ganz besonderer Ort für Prinz Harry", war darin zu lesen.
Im Vorfeld Taufe und Firmung für Markle
Die Planung der Feier wollen der 33-Jährige und seine 36-jährige Verlobte selbst in die Hand nehmen. Auf Überraschungen darf man dabei gefasst sein: "Sie wollen, dass der Tag so gestaltet wird, dass sich die Öffentlichkeit als Teil der Feierlichkeiten fühlen kann", hieß es aus dem Kensington-Palast. "Die Hochzeit wird, wie alle Hochzeiten, ein Moment des Spaßes und der Freude sein, der die Charaktere von Braut und Bräutigam widerspiegelt." Das Paar freue sich darauf, das Eheleben auf dem "wunderschönen" Schloss Windsor zu beginnen. Die britische Königsfamilie werde die Feier bezahlen.
Für die Trauung werde sich Markle anglikanisch taufen und konfirmieren lassen, berichtete die britische Presseagentur PA. Die US-Amerikanerin werde außerdem die britische Staatsangehörigkeit annehmen; der Prozess könne sich aber über Jahre strecken, in der Zwischenzeit werde sie Amerikanerin bleiben, berichteten britische Hofreporter. Herzogin Camilla, die Frau von Prinz Charles, scherzte am Dienstag hingegen schon: "Amerikas Verlust ist unser Gewinn."
Mehr Freiheiten für Prinz Harry?
Die kleinere Kapelle auf Schloss Windsor, fernab des Trubels der Londoner Innenstadt, bietet dem Prinzen und seiner Braut wesentlich mehr Privatsphäre für den großen Tag. Zudem wird das Paar in einer weniger staatstragenden Zeremonie heiraten müssen, als das Prinz William und Kate Middleton 2011 in der Westminster-Abtei taten - Prinz William musste bei seiner Hochzeit als künftiger König Großbritanniens strengen protokollarischen Regeln folgen, zu den über tausend Hochzeitsgästen kamen auch Staatsgäste hinzu.
Prinz Harry aber rangiert im Mai in der Thronfolge wesentlich weiter hinten als noch zu seiner Geburt, als er - als Sohn von Prinz Charles und Lady Diana Spencer - auf Platz drei lag. Heute haben ihn Prinz George und Prinzessin Charlotte von Cambridge überholt, demnächst wird sich auch das dritte Cambridge-Kind vor ihm einreihen.
Prinz Charles und Prinz Edward heirateten in Windsor
Schon Prinz Edward, der jüngste Sohn der Queen, entschied sich bei seiner Hochzeit mit der bürgerlichen Sophie Rhys-Jones gegen London und für Schloss Windsor. Das Paar heiratete 1999 in einer persönlich gestalteten Messe in der St.-Georgs-Kapelle. Die Entscheidung gegen weniger Pomp und mehr Privatsphäre fällte das Paar damals auch im Licht des Todes von Lady Diana Spencer, die 1997 verstorben war, als ihr Wagen von Fotografen verfolgt wurde und gegen eine Mauer raste.
Und auch Prinz Charles nutzte die historische Kirche für seine Hochzeit - wenn auch für seine zweite im Jahr 2004: Nach der Trauung am Standesamt von Windsor ließen sich er und seine Braut Camilla Parker Bowles in der Kapelle segnen.
Dass Prinz Harrys Hochzeit vermutlich kleiner ausfallen wird als die seines Bruders heißt nicht, dass sie weniger glamourös werden muss. Besuch von Staats- und Würdenträgern ist trotzdem durchaus möglich: Markle ist etwa mit Kanadas Premier Justin Trudeau befreundet, Prinz Harry nennt die frühere First Lady der USA, Michelle Obama, eine Freundin. Die US-amerikanische Braut ist aber auch gut im Showgeschäft vernetzt, zu ihren Freundinnen zählen auch Tennisstar Serena Williams und Schauspielerin Priyanka Chopra.
Die Halbschwester von Prinz Harrys Verlobter will eine Aussage über ihr Familienleben nicht unkommentiert lassen - und kündigt im Zuge dessen ein Buch an.