Serena Williams spricht über "emotionale Tiefpunkte"

Der Herbst 2017 war ein emotional geladener für Tennisstar Serena Williams: ihr erstes Kind, Hochzeit - und große gesundheitliche Komplikationen. Sie verschiebt deshalb ihr Tennis-Comeback.

Mit der "Vogue" verbindet Tennisass Serena Williams seit einiger Zeit eine enge Verbindung - mit dem US-amerikanischen Lifestyle-Magazin teile die beste Tennisspielerin der Welt die bisher größten (privaten) Momente ihres Lebens. Ihre überraschende Schwangerschaft (Williams entdeckte, dass sie schwanger war, kurz bevor sie den Australian Open im vergangenen Jahr gewann), ihre Verlobung mit dem "Reddit"-Mitgründer Alexis Ohanian, ihre pompöse Hochzeit in New Orleans - all das war auf den spiegelglatten Seiten der "Vogue" miterlebbar.

Mutter und Tochter: Serena Williams und die drei Monate alte Alexis Olympia Ohanian am Februar-Cover der US-amerikanischen "Vogue"
Mutter und Tochter: Serena Williams und die drei Monate alte Alexis Olympia Ohanian am Februar-Cover der US-amerikanischen "Vogue"Instagram/@voguemagazine

 Wenig erstaunlich also, dass Williams auch ihre kleine Tochter Alexis Ohanian jr. mit einer "Vogue"-Bilderstrecke vorstellen lässt. Das mittlerweile vier Monate alte Mädchen ist das jüngste Covermodel, das das Magazin je hatte - bei den Aufnahmen war sie erst drei Monate alt. In dem dazugehörigen Bericht erzählt Williams nicht nur, dass sie ihre Tochter mit ihrem Zweitnamen - Olympia - rufe und Ehemann Alexis Ohanian seine Tochter "Junior" nenne, sondern auch, dass die Geburt der Kleinen nach einer einfachen Schwangerschaft plötzlich zu schweren Komplikationen geführt habe.

Komplikationen bei der Geburt

Alexis Olympia kam am 1. September in West Palm Beach im US-Bundesstaat Florida zur Welt - Williams lebt dort, plant allerdings, demnächst in ihren Heimatbundesstaat Kalifornien zurückzuziehen, wo Ohanian in San Francisco wohnt -; per Notfallkaiserschnitt. Nach dem ersten Schreck für die frischgebackenen Eltern wurde alles allerdings noch schlimmer: Williams wurde kurzatmig und vermutete, dass eine Lungenembolie aufgetreten war; die Sportlerin litt immer wieder unter Blutgerinnseln. Durch die blutverdünnenden Medikamente, die sie anschließend einnehmen musste, brach allerdings wenige Tage später ihre Kaiserschnittwunde wieder auf und Ärzte entdeckten, dass ein großer Bluterguss Williams' Bauchraum geflutet hatte. Erst nach mehreren Operationen konnte sie zurück nachhause - blieb aber sechs Wochen bettlägerig.

Die Babypflege übernahm also Alexis Ohanian (senior), der mit seiner Partnerin mitlitt: "Bei allem, das sie durchmachen musste, kam das Gefühl dazu, nicht helfen zu können, das machte es noch schwerer." Auch berufliche Ziele musste Williams aus medizinischen Gründen zurückstellen: Ihren Start beim Australian Open musste sie absagen, obwohl sie auch 2018 unbedingt wieder bei jenem für sie so schicksalsträchtigen Turnier dabei sein wollte.

"Niemand spricht über die emotionalen Tiefpunkte"

Mutter zu werden sei auch für eine Serena Williams nicht leicht. "Manchmal bin ich wirklich fertig und fühle mich nach 'Mensch, ich schaffe das nicht'", erzählt die Topathletin in dem Artikel. "Niemand spricht über die emotionalen Tiefpunkte - den Druck, den du spürst, die unglaubliche Enttäuschung, jedes Mal, wenn man das Baby schreien hört. Ich bin ich weiß nicht wie viele Male zusammengebrochen. Oder ich werde wütend wegen des Geschreis, dann werde ich traurig, weil ich wütend geworden bin, dann fühle ich mich schuldig: 'Warum bin ich so traurig, wenn ich doch ein wunderschönes Baby habe?' Die Emotionen sind irre."

In dem "Vogue"-Artikel äußert sich Williams auch über ihre Erziehungsideen - sie will eine strenge Mutter sein, deren Kinder Respekt vor ihr haben - und spielt auch laut mit dem Gedanken, einfach nach Kalifornien zu ihrem Mann zu ziehen, nicht mehr zu arbeiten und bei ihrer Tochter daheim zu bleiben. Die Idee verwirft sie aber auch wieder: Die berühmte Sportlerin wird im März wieder zurück in den Tenniszirkus kommen - immerhin will sie ihre Grand-Slam-Gewinne von 23 auf 25 erhöhen.

(Red.)

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