Wieder "Alles Oper" am Wiener Opernball

Viel französische Musik zur Eröffnung, bis zu 400 Getränke pro Loge, Trüffelleberkäse und einen Cocktail mit dem Namen "Glücklich ist, wer vergisst" gibt es für die Gäste am Wiener Opernball 2018.

Am 8. Februar findet der 62. Operball in der Wiener Staatsoper statt, Motto: "Alles Oper". Wie im Vorjahr werden sich am Ballabend Zitate aus berühmten Opern wie ein roter Faden durch das ganze Haus ziehen. "Viele Dekorationen und Ideen aus 2017 bleiben erhalten, einige kommen neu hinzu", sagte Organisatorin Maria Großbauer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Bei der Eröffnung gibt es viel französische Musik. "Das hat nichts mit mir zu tun", versicherte Staatsoperndirektor und Franzose Dominique Meyer. Persönlich habe er auch "die deutsche Musik lieber". Singen werden die österreichische Sopranistin Daniela Fally sowie Startenor Pavol Breslik, der etwa im Jänner 2017 bei der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie zu sehen war. Dargeboten wird "O legere hirondelle" aus "Mireille" und "Ah! Leve-toi, soleil!" aus "Romeo et Juliette" und dann gemeinsam "Tanzen möcht' ich" aus "Die Csardasfürstin". Das Wiener Staatsopernorchester spielt die Ouvertüre zu "L'Etoile".

Letzte Quadrille um vier Uhr am Morgen

Das Staatsballett, das zuletzt aufgrund von Verletzungen und Babykarenzen stark ausgedünnt war, kehrt am Ball mit voller Stärke zurück. Mit den Solotänzern Olga Esina, Maria Yakovleva, Robert Gabdullin und Roman Lazik an der Spitze tanzt es die vom Solotänzer Eno Peci eigens für den Ball kreierten Choreografien zu Josef Strauß' "Mein Lebenslauf ist Lieb'" und der Polka "Lust, Walzer und Feuerfest!".

Danach ziehen wie gewohnt die 144 Debütantenpaare in den Ballsaal ein. Die Gestaltung ihrer Eröffnungschoreografie - "Stürmisch in Lieb und Tanz", eine Polka von Johann Strauß Sohn - liegt erneut in den Händen von "Zeremonienmeister" Roman Svabek. Svabek wird auch wieder die beliebten Quadrillen leiten, die letzte um vier Uhr am Morgen. Unterstützt wird er dabei heuer gleich vom Direktor selbst: "Ich werde noch üben", versicherte Meyer.

Viele Goodies für die Ballgäste

Das Ballspenden-Paket für Komitee und Gäste fällt heuer recht üppig aus, was auch Meyer auffiel: "Das ist kein Opernball mehr, das ist Weihnachten!" Die Debütantinnen erhalten etwa ein Diadem - eine von Dolce & Gabbana entworfene Swarovski-Tiara - samt Style-Guide und Make-up-Produkten. Die Debütanten werden mit Silbermanschettenknöpfen von Juwelier Heldwein und einem Parfum beglückt. Die Damenspende beinhaltet unter anderem einen funkelnden Armreif von Swarovski, die Herrenspende handgemachte Manschettenknöpfe.

Der Blumenschmuck der Kunstgärtnerei Doll steht unter dem Motto der Mozart-Oper "Le nozze di Figaro". Die Arrangements sind in den Farben Weiß, Pfirsich, Rose und Pink gehalten, Hauptblume ist die Ranunkel. Ein Raum wird gänzlich neu gestaltet: Aus dem Einsingraum wird für den Abend ein ganz in Gold gehaltenes "König-Midas-Schatzkästchen".

Champagner, Cocktails, Trüffelleberkäse

Apropos Location: "Ein Theatergebäude wie die Staatsoper ist eigentlich nicht für Ballveranstaltungen konzipiert", sagt Gerstner-Geschäftsführer Oliver W. Braun, dessen Unternehmen zum 62. Mal die Opernball-Gäste kulinarisch versorgt: "Enge Wege, Gäste auf mehreren Etagen" seien eine Herausforderung, umso mehr, als im Zuge einer rauschenden Ballnacht in einer einzigen Opernball-Loge bis zu 400 Gläser geliefert werden. 40.000 Gläser, 5000 Besteckteile und 600 Sektkübel müssen bereitstehen. Drei Sattelschlepper braucht es, um 27 Tonnen Speisen, Getränke und Equipment anzuliefern.

Die Gerstner-Mitarbeiter servieren Ballgästen nicht nur Champagner und verschiedene Sektcocktails, sondern auch Schmankerl: Im Stanizel gibt es etwa getrüffelte Violetta-Chips mit Parmesanspänen. Frisch geöffnete Austern, Beef Tartar oder Sushi stehen auch am Ballmenü. Rustikaler: Joursemmerl mit gebackener Fledermaus oder Leberkäse (wenn auch in den Variationen Trüffel, Chili, Käse).

2017 haben Meyer zufolge 1,5 Millionen Zuseher in Österreich dem Treiben in der Oper via Fernsehen zugesehen: "Das ganze Haus ist daran beteiligt - vom Portier bis zu den Solotänzerinnen. Alle arbeiten mit", unterstrich der Direktor. Falls am Ball trotz allen Engagements doch etwas schief gehen sollte, bleibt immer noch der Gang in die Disco: Dort mixt Roberto Pavlovic von der "Roberto American Bar" den Opernball-Drink. Heuer ist es der Champagner-Cocktail "Glücklich ist, wer vergisst".

(APA/Red.)

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