Klein, aber fein: Uhren aus Österreich

Die Loosbar in Wien: Carl Suchy & Söhne nimmt  Anleihen an der Architektur von Adolf Loos.
Die Loosbar in Wien: Carl Suchy & Söhne nimmt Anleihen an der Architektur von Adolf Loos.(c) Beigestellt
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Die gehobene heimische Uhrenszene ist klein, aber fein. Vor allem zwei Manufakturen zeigen auf, wie Österreich so tickt.

Der doppelte Felix: Mit diesem Modell fügt die Kärntner Uhrenmanufaktur Habring² ihrer Kollektion einen Rattrapante hinzu. Preis: 7750 € bzw. 8250 € mit Datum.
Der doppelte Felix: Mit diesem Modell fügt die Kärntner Uhrenmanufaktur Habring² ihrer Kollektion einen Rattrapante hinzu. Preis: 7750 € bzw. 8250 € mit Datum.(c) Beigestellt
Baselneuheit: Die skelettierte Version der Waltz No 1 von Carl Suchy & Söhne. Preis: 19.650 €
Baselneuheit: Die skelettierte Version der Waltz No 1 von Carl Suchy & Söhne. Preis: 19.650 €(c) Beigestellt

Das Herz der österreichischen Uhrenmacherei schlägt in einer kleinen Werkstatt in Völkermarkt. Dort haben Maria Habring und ihr Mann Richard 1997 eine Manufaktur gegründet, die sich unter dem Namen Habring² mittlerweile auch international einen Namen gemacht hat. Das liegt unter anderem daran, dass Habring²-Modelle dreimal in Folge mit dem Grand Prix d’Horlogerie de Genève, quasi dem Oscar der Uhrenbranche, ausgezeichnet wurden: „Felix“, mit dem ersten eigenen Kaliber A11 (eine Sensation für eine Uhrenmarke, die nur rund 200 Uhren im Jahr herstellt), die Springende Sekunde Pilot und der Schleppzeiger-Chronograph „Doppel 2.0“. Der letzte Streich der Habrings ist ein Minute Repeater, quasi der musikalische Bruder von „Felix“. Die Repetitionsuhr – übrigens wasserdicht, was man nicht von allen Zeitmessern dieses Typs sagen kann – trägt die DNA von „Felix“, mit dem für die kleine, feine Uhrenschmiede das Manufakturzeitalter begann. Diese DNA findet sich übrigens auch bei Erwin, Felix’ jüngerem Bruder mit der „Springenden Sekunde“. Auch in der neuen „Doppel-Felix“, einem Schleppzeiger-Chronographen, tickt das im Hause Habring² entwickelte und produzierte Uhrwerk A11. Trotz der vergleichsweise geringen Stückzahlen, die Jahr für Jahr die Manufaktur in Kärnten verlassen, ist Habring² dank dieses „Inhouse-Movements“ unabhängig von externen Uhrwerkslieferanten. Ein weiterer (alt-)österreichischer Markennamen ist gerade dabei, eine feste Größe in der europäischen Uhrenszene zu werden: Carl Suchy & Söhne. Eine Marke, die einst in der Habsburger-Monarchie ein Begriff war, aber mit deren Untergang verschwand. Bis sie Robert Punkenhofer, unter anderem künstlerischer Leiter der Vienna Art Week, gemeinsam mit dem Schweizer Uhrmacher Marc Jenny, Mitglied der renommierten Académie Horlogère des Créateurs Indépendants, 2017 wieder zum Leben erweckte.Lokalpatriotisch wurde das Uhrenmodell Waltz No 1 getauft. Wiener Eleganz trifft Schweizer Präzision (das Werk stammt aus dem Uhrenstädtchen Fleurier). Der Zeitmesser zeichnet sich durch ein an Adolf Loos angelehntes Design aus und kommt mit einem verspielten Detail daher: Bei 6 Uhr rotiert anstatt eines Sekundenzeigers eine (Walzer-)Scheibe. Auf der heurigen Baselworld legte man eine skelettierte Version der walzenden Uhr vor.

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