Claudia Mayerhofer haben Holz und das Herz für seine Verarbeitung schon weit geführt: zunächst nach Mödling, an die HTL, wo sie Möbelbau gelernt hat. Danach nach St. Pölten, um auch die Entwurfsarbeit als Designerin zu lernen. Schließlich sogar bis England und Australien. Heute bewegt sie sich lieber nicht mehr so weit weg von Chorherrn bei Tulln, wo die Tischlerei Mayerhofer mit über 15 Mitarbeitern ihren Sitz hat. In der Werkstatt ist sie die einzige Frau. Wenn sie nicht gerade auf der Baustelle, beim Kundengespräch oder im Schauraum im ersten Bezirk ist. Abzweigungen nimmt Mayerhofer trotzdem gern: auch, wenn sie versucht, Möbel und das Handwerk, das dahintersteckt, innovativ zu denken. Wie etwa mit dem Label "Die Hantel", einem modularen Regalsystem, das noch viel mehr kann, als sich flexibel zu ästhetischen Aufbewahrungsmöbeln zu stapeln. www.die-hantel.com
Carolina Frank
Johannes Nigsch (l.), Pius Kaufmann (r.) und Simon Moosbrugger haben ihre Wurzeln im Bregenzer Wald. Da kann es schon passieren, dass man ins Thema Holz und Handwerk hineingeboren wird. Jetzt schlagen die drei zwei Tischlermeister, ein Architekt unter dem Namen Mo-Ni-Ka in Wien neue Wurzeln: im 15. Bezirk mit ihrer eigenen Werkstatt. Dort formen sie täglich aus hohen Ansprüchen und Handwerkswissen Möbel: auch indem sie "modischen Strömungen" widerstehen. Denn was Mo-Ni-Ka selbst produziert, soll zum "zeitlosen Lebensbegleiter" werden, wie sie sagen. Dabei entwerfen sie mehr als Möbel: auch eine Vorstellung davon, wie Handwerk, Qualität und gestalterischer Anspruch mit Vorarlberger Herkunft mitten in Wien eine Zukunft haben. www.mo-ni-ka.com
Carolina Frank
Ein paar Sägespäne hat Christian Penz als Kind zwangsläufig abbekommen: Seine Eltern führen eine Tischlerei in Oberösterreich. Studiert hat er Wirtschaft, aber doch gelernt, dass Möbel positiv wirken können. Vor allem auch auf jene, die sie produzieren mit Herz und Geschick, statt tatenlos auf den Asylbescheid zu warten. Deshalb hat Penz "Nut & Feder" initiiert. Um gemeinsam mit Flüchtlingen handwerkliche Qualität zu produzieren, in Kooperation mit Architekten und Designern. Und gleichzeitig sozialen Mehrwert in die Gesellschaft zu streuen. Mit erfolgreichem Crowdfunding und Möbelstecksystemen begann es. Mit Projekten, die immer größer werden, auch gern im Outdoor-Bereich, soll es noch lang nicht enden. Im Bild (v.l.): Architektin Sara Afraz, Trainee Yusof Drammeh, Christian Penz und Produktentwickler Jack Drinkwater. www.nutundfeder.at
Carolina Frank
Karoline Sieberer ist handwerklich nicht vorbelastet. Trotzdem wollte sie an der HTL Mödling das Möbelbauen lernen. Seit 2015 hat sie sich mit ihrem Label K.Roh vor allem dem Upcycling verschrieben. Also Dingen, die wertlos erscheinen, mit Herz und Hirn neuen Mehrwert zu verschaffen. So sind in ihrer Werkstatt im siebenten Wiener Bezirk schon so einige ausgediente Snowboards zu Regalbrettern geworden. Oder auch Getränkekisten zu Hockern. "Die Abwechslung zwischen den intensiven Denkprozessen und der handwerklichen Arbeit gefällt mir am besten", erzählt Sieberer. Sie setzt auf europäische Hölzer und wiederverwertbare Materialien. Und gern auch auf Kooperationen. Wie aktuell etwa mit dem Street Artist Kyros Taghian, der für sie ein paar Snowboards besprüht hat. www.k-roh.at
Carolina Frank
In Murau in der Steiermark führt die Mutter von Johannes Forstner eine kleine Tischlerei bereits in dritter Generation. "Mir war klar, ich werde die vierte Generation", sagt er. Heute nützt er die Tischlerei auch, um jungen Designern eine Plattform zu bieten. Bei Wildwood finden die Entwürfe junger Designer und die handwerkliche Produktion zusammen. Zurzeit arbeitet Forstner gemeinsam mit der Künstlerin Esther Stocker an einem Hocker, es wird ein Einzelstück (im Bild als kleines Papiermodell, aufgenommen im Atelier der Künstlerin). Forstner versucht mit Wildwood traditionelles Handwerkswissen und computergesteuerte Technologien gleichermaßen effizient einzusetzen. www.wildwood.at
Carolina Frank
Möbel mit besonderen Ansprüchen
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