Grün: Baukulturelle Werte

(c) Kurt Hoerbst
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Vom Kindergarten bis zur Haftanstalt: Grün steht den unterschiedlichsten Architekturen und Gebäudetypologien gut.

Grün ist die Farbe, die jeder strapaziert – die Konsumgüterindustrie und auch die Architektur. Das eine Mal ist es dünner Anstrich, der schnell verblasst, wenn man sich die Fakten genauer ansieht. Das andere Mal sind nachhaltige Gedanken in ein solides Fundament gegossen. Auch der Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit zeichnet Projekte aus, für die „grün“ allein noch nicht Kompliment genug wäre. In diesen drückt sich eher ein stiller baukultureller Konsens aus, zwischen Bauherren und Architekten.

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Die Vorarlberger Gemeinde Zwischenwasser hat sich ohnehin schon durch ihr baukulturelles Engagement einen Namen gemacht. Da passt der neue Kindergarten Muntlix auch gut in das Selbst- und Fremdbild des Ortes. Das Gebäude in Passivbauweise von Hein Architekten passt nicht nur zum Ortsbild, sondern auch perfekt zu der Überzeugung, dass kluge Entwürfe noch mehr als langfristig das Klima verändern können. Ein anderes Vorarlberger Projekt wurde zumindest für den Staatspreis nominiert. Das Illwerke Zentrum Montafon hat Architekt Hermann Kaufmann geplant, ein Verwaltungsgebäude und Besucherzentrum, zum Großteil in einer Hybridholzkonstruktion aus vorgefertigten Elementen, die in einen Stausee hineinragen. Eine streng gerasterte Fassade dient auch als Witterungs- und Blendschutz.

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Neue Dimension. Beim Neubau des Justizzentrums
Korneuburg stehen Gerichtsgebäude und Haftanstalt sich gegenüber. Maßgeblich bei der Planung durch die Architekten Dieter Mahoi und DIN A4 Architekten war auch die gezielte und effiziente Nutzung von Tageslicht. Genauso wie eine hochwärmegedämmte Hülle und
ein alternatives Energieversorgungssystem, das das Gebäude zum Passivhaus machte. Auch dieses Projekt wurde mit dem Staatspreis ausgezeichnet.

Justizzentrum Korneuburg, Strafanstalt
Justizzentrum Korneuburg, Strafanstalt(c) Kurt Hoerbst

Im Wohnbau sind Passivhäuser zwar schon verbreiteter: Das sogenannte Wohnprojekt Wien in der Wiener Leopoldstadt von Einszueins Architekten kümmert sich allerdings auch um den Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit. In dem Haus der Baugruppe wird nicht nur gemeinschaftlich gelebt, sondern auch ein Gutteil der Flächen gemeinschaftlich geteilt und genutzt.

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