Autodesigner sind so erbarmungslos wie Filmmusik-Komponisten. Sie wissen ganz genau, wo sie drücken müssen, um zu triggern, was sie wollen.
Weil die Designer die Autos auch extra vermenscheln und verniedlichen müssen! Sehnig-athletisch zeichnen sie die großen starken Autos, die zumindest groß und stark sind. Süß zeichnen sie die, die nichts können außer süß und gedrungen in Parklücken zu stehen und große Scheinwerfer-Augen zu machen. Das wirkt sogar bei „Autos-raus-aus-der-Stadt“-Aktivisten. Ehemaligen. Denn dann kam die Designvorlage aller Kindchenschemas leibhaftig in die Familie und wackelt seitdem durch die Wohnung und zeigt auf Bananen.
Und der, der Autos nur vom wütenden Nachgestikulieren kennt (Heast, des is a Zebrastreifen!), geht zum Autohändler. Schuld daran sind die Streichelzoos, die alle abseits der Postbusrouten liegen. Autohändler: „Ich nehm an, etwas Familientaugliches.“ Seufzen. Nicken. Noch mehr Seufzen: Preis! Aber: „Wir hätten noch etwas aus der Kategorie ‚Lifestyle‘. Das kostet die Hälfte. Kinderwagen lässt sich reinzwängen.“ Das Thema „zweites Kind“ wurde in diesem Moment abgehakt. Und der, der Autos nur vom Hassen her kennt, überlegt, wo auf der Maslow’schen Bedürfnispyramide sich diese Kaufentscheidung einordnen ließe. Schade, dass das Auto kein Fell hat, dann könnte man es besser streicheln.