Stilfigur: Welle, was sonst

Schließlich: Hafen, Hamburg, Elbe, Meer und noch dazu – hmmm – Schall?

Ja, Architektur ist manchmal schon ziemlich naheliegend. Die Elbphilharmonie hat . . . Sie wissen schon. Und alle lieben sie. Und beschwören, wie schön sie nicht ist. Und dass es das alles wert war! Ein Wahrzeichen. Sogar Wien, das zu zwanzig Prozent nur noch aus Werbetafeln der Gewista besteht, blickt neidisch ins Gummistiefelparadies Hamburg: Kein Wunder, die letzte wirklich, wirklich spektakuläre Architektur hier wurde noch von Kaiser Franz Joseph eröffnet. Ja, hie und da irgendeine tolle Neue Mittelschule, aber nichts, mit dem man auf der nächsten Tourismusmesse wirklich angeben könnte.

Spektakuläre Architektur würde man daran erkennen, dass sie irgendwann im Miniaturformat gemeinsam mit Kunstschnee in Glaskugeln gesteckt wird oder dass sie an Schlüsselbünden von Touristen baumelt. Aber kein Grund, eine Stadt zu beneiden, die bis vor Kurzem gar nicht so recht wusste, was sie eigentlich in ihre Souvenirgeschäfte stellen sollte außer braunen St.-Pauli-Fußball-Trikots. Die Verelbphilharmonisierung hat eh schon längst begonnen. Der erste Salzstreuer in Wellen-Elb-Form wurde bereits gesichtet. Buchstützen würden auch ganz gut funktionieren, aufgrund der Miniatur-Bauvolumina. Wien hat übrigens eine ganz tolle Müllverbrennungsanlage.

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