Falsch gedacht, schlecht geplant? Alessandro Biamonti hat in seinem Buch "Archiflop" bauliche Mahnmale des Scheiterns gesammelt. Gebäude, die nicht so werden, wie sich das die Baumeister und Architekten vorgestellt haben, das hat es aber schon immer gegeben. Auch der schiefe Turm von Pisa ist kunstvoll gescheitert.
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Die Sagrada Familia in Barcelona war alles andere als ein erfolgreiches Projekt. Da hat zwar bei der Umsetzung nicht wirklich viel geklappt, aber zumindest funktionieren beide Bauten heute als touristische Sehenswürdigkeit.
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Diese Zukunft kann man den meisten baulichen Katastrophen, die Biamonti beschreibt, wohl kaum verheißen. Zu absurd sind sie geraten. Wie jene Retortenstädte, die in China für hunderte Milliarden Dollar hochgezogen wurden, der Stadtteil Kangbashi in der Stadt Ordos etwa. Eine Million Menschen könnten die Wohnblocks dort aufnehmen, 30.000 wohnen heute tatsächlich dort.
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Das Ryugyŏng-Hotel ist ein seit 1987 im Bau befindliches Hotelprojekt in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Eröffnungstermin gibt es keinen.
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Das Busludscha-Denkma der Bulgarischen Kommunistischen Partei findet man am Berggipfel des Chadschi Dimitar. Das UFO wurde von Georgi Stoilow geplant und ist ein Opfer von Vandalismus und mutwilliger Zerstörung.
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Apropos Untertassenform. In Taiwan haben sich Immobilienentwickler in den 1970er Jahren eingebildet, Wohnungen müssten in Shanzi Pod City wie UFOs aus 70er-Jahre-Science-Fiction-Serien aussehen. Eingezogen ist keiner.
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Als im japanischen "Nara Dreamland" im Süden Japans die Besucher ausblieben, schloss der Vergnügungspark für immer seine Pforten. Heute überwuchern Pflanzen die Achterbahnen.
Dawid Gusiak
Auch in Rio de Janeiro hatten Architektur-Berühmtheiten wie Lucio Costa und Oscar Niemeyer verwegene Pläne: Im Stadtteil Barra sollte eine Agglomeration von Hochhäusern entstehen. Übrig blieb ein fertiger und ein nicht einmal halbfertiger Turm, der höchstwahrscheinlich noch ewig auf Vollendung warten wird.
Fabio Motto
Ein paar Längengrade nördlicher demonstriert der „Torre David“ in Caracas weithin sichtbar, wie dramatisch Immobilienvisionen bröckeln können. Zumindest wird dieser Turm, wenn auch gänzlich informell, nachgenutzt: Ärmere Familien haben sich dort, wo ursprünglich Luxus und Büros einziehen sollten, einquartiert. Und bleiben. So entstand Südamerikas erstes vertikale, informelle Community.
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Diese und andere große Visionen hat Alessandro Biamonti in seinem Buch „ArchiFlop“ zusammengetragen. „ArchiFlop“ ist im DVA Verlag erschienen.
DVA Verlag
Monumente des Scheiterns
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