Stilfigur: Elbphilharmonie

Irgendjemand stimmt an. Und alle stimmen ein. Chöre, die sich einig sind, klingen besser.

Und Lobgesänge sind sich oft überhaupt am einigsten. Auch in der Architektur. An der Hamburger Elbphilharmonie sind schon so einige Wellen gebrandet. Seit Fertigstellung hauptsächlich jene der Euphorie. Schließlich ist die Architektur tatsächlich ziemlich spekakulär. Schön abbildbar, weil selbst Bild. Aber im Inneren bekommt das Gesamtbild leichte Kratzer. Einige seien schon gestürzt auf dem Parkett und den steilen Treppen, heißt es. An den Wänden sind schon Gebrauchsspuren sichtbar. Und auch an den Gesichtern mancher Zuschauer könnten sich vermehrt Eindrücke abzeichnen, die sie während der Konzerte sammeln.

Der Saal ist steil. Und die Weinberg-Architektur dementsprechend gesichert. Mit Brüstungen. In den ersten Sitzreihen der Galerien sind sie hoch. Bei 1,75 Meter Körpergröße heißt das: auf Augenhöhe. Um etwas anderes als Brüstung zu sehen muss man den Kopf neigen und zwischen zwei untere Querstreben pressen. Gut, weil wenn man angelehnt sitzen würde, stiegen einem die Hintersitzer auf die Haare. Doch unter dem Sitz verkriechen geht auch nicht. Da ist kein Platz. Der wurde mit Stoff bespannt, der Akustik zuliebe. Zum Glück darf man auch stehen: vor den WCs. Das „Hamburger Abendblatt“ monierte das schon. Vier pro Etage, das ist vor allem den Damen zu wenig.

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