Marion Mitterhammers Paraderolle

Marion Mitterhammer
Marion Mitterhammer (c) imago/Sp�ttel Picture (imago stock&people)
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Marion Mitterhammer spielt in der Serie „Hotel Imperial“ eine skrupellose Hoteldirektorin. Den Dreh bezeichnet sie als einen der schönsten ihrer Karriere.

Als italienisches „Downton Abbey“ wurde vergangenes Jahr die für den Sender Rai 1 produzierte Serie „Grand Hotel“ in ihrem Heimatland beworben. Obwohl sie eigentlich auf einer gleichnamigen spanischen Serie basiert. Aber bereits nach der ersten von sechs 90-minütigen Folgen wurde jeglicher Vergleich hinfällig, wurde die Serie doch zu einem der größten Quotenhits des Jahres. Seit Freitag läuft sie unter dem Titel „Hotel Imperial“ (Servus TV, 22.15 Uhr) in zwölf 45-minütigen Folgen auch in Österreich.

Mit Marion Mitterhammer spielt eine Österreicherin eine der Hauptrollen. Die 50-Jährige verkörpert die Hoteldirektorin Donna Vittoria, die das Luxushotel in Südtirol um jeden Preis im Familienbesitz halten will. Allerdings verliebt sich ihre Tochter, die schon jemandem versprochen wurde, in den falschen Mann, und die Intrigen nehmen ihren Lauf. „Diese Rolle mit ihren Höhen und Tiefen ist ein absolutes Geschenk für eine Schauspielerin“, sagt Mitterhammer. „Sie hat vor nichts Angst und geht, wenn es sein muss, ohne zu zögern über Leichen. Ich habe die Figur mit großer Hingabe gespielt.“ Dass die Serie in Italien zu einem Straßenfeger und schon in Dutzende Länder verkauft wurde, überrascht sie nicht besonders. „Wenn es um Liebe und Beziehungen geht und um Figuren, mit denen sich viele identifizieren können, lässt man sich gern auf solche Geschichten ein“, ist sie überzeugt. „Zudem wurde ein großartiges Schauspieler-Ensemble zusammengestellt – mit einer Mischung aus bekannten Darstellern und jungen Kollegen, die sich auf eine Weise in ihre Arbeit geschmissen haben, wie ich es in meiner Karriere noch selten erlebt habe. Sie haben einfach alles gegeben.“

Bei den Dreharbeiten habe eine ganz besondere Stimmung geherrscht. Bis heute denke sie gern an diese Zeit in Rom zurück. „Man kann fast von Sehnsucht sprechen“, meint sie. „Italien ist ein Land, das ich schon immer mochte. Die Sprache, das Essen, den Lebensstil.“ Insbesondere das Essen spiele im Alltag der Italiener eine spezielle Rolle. „Wenn wir gearbeitet haben, waren wir hoch konzentriert und voll und ganz bei der Sache. Aber wenn wir frei hatten, kam auch der Genuss nicht zu kurz.“

Humor als Gradmesser

Probleme mit der Sprache, die sie „ein Leben lang gelernt habe“, hatte sie keine. „Eine Sprache muss ständig gepflegt werden. Da ich viel unterwegs bin, ist das nicht leicht. Aber ich bin jemand, der beim Sprechen einer Fremdsprache keine Scheu hat und sich einfach traut zu reden“, erzählt Mitterhammer. „Im Gegensatz zu manchen anderen Ländern sind die Italiener dabei extrem zuvorkommend und helfen einem mit viel Geduld und Humor.“ Der Humor habe am Set generell nie gefehlt. „Das gehört für mich zu den wichtigsten Dingen überhaupt“, sagt die gebürtige Steirerin. „Denn Arbeitszeit ist Lebenszeit, wie ich gern sage. Das Lachen ist für mich eine Art Gradmesser für die Qualität der Arbeit. Und darauf musste ich bei diesem Dreh keinen Tag verzichten.“

ZUR PERSON

Fernsehen und Kino. Marion Mitterhammer wurde 1965 in Bruck an der Mur geboren. Sie ist mit dem deutschen Regisseur Hans-Günther Bücking verheiratet und lebt die meiste Zeit in Malta. Seit Mitte der Neunzigerjahre ist sie in Fernsehproduktionen und auch zahlreichen Kinofilmen in Österreich und Deutschland zu sehen. Zuletzt führte sie Regie bei dem Spielfilm „Vanessa“, der demnächst im ORF zu sehen sein wird. Seit Freitag spielt sie eine Hauptrolle in der italienischen Serie „Hotel Imperial“, die auf Servus TV (22.15 Uhr) läuft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.08.2016)

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