In Kürze: PAKISTAN TESTET ATOM-RAKETE - KAPLAN MELDET SICH ZURÜCK - TALIBAN-VORDENKER ERMORDET - "BENES-DEKRETE BELASTEN EU" - RINGEN UM EU-VERFASSUNG

Nach dem Test einer atomwaffenfähigen Mittelstreckenrakete in Pakistan warnte die neue indische Regierung vor einem Wettrüsten zwischen den beiden Atommächten. Ungeachtet des Tests bekräftigten die Regierungen Indiens und Pakistans ihren Willen zur friedlichen Lösung des Konflikts zwischen den beiden Nachbarstaaten. Der neue Premier Indiens, Manmohan Singh, und der pakistanische Regierungschef Mir Zafarullah Jamali hatten am Samstag das erste Mal nach dem Regierungswechsel in Neu Delhi telefoniert. Die Regierung in Islamabad hatte am selben Tag erfolgreich eine Rakete vom Typ Ghauri III testen lassen, die eine Reichweite von 1500 Kilometer aufweist. Alle Nachbarstaaten seien vorab informiert worden, sagte die pakistanische Regierung.

KAPLAN MELDET SICH ZURÜCK

Der seit vergangener Woche untergetauchte Moslem-Extremist Metin Kaplan hat sich am Montag bei der Kölner Polizei zurückgemeldet. Der als "Kalif von Köln" bekannte Kaplan war am vergangenen Mittwoch abgetaucht, nachdem das Oberverwaltungsgericht Münster den Weg für seine Abschiebung in die Türkei frei gemacht hatte. Dem Islamistenführer droht ein Prozess wegen Hochverrats in der Türkei. Indes zweifeln deutsche Sicherheitsexperten an einer baldigen Abschiebung des Türken, weil gesetzliche Fristen eingehalten werden müssten.

TALIBAN-VORDENKER ERMORDET

Der geistige Führer der radikal-islamischen Taliban-Milizen, Mufti Nizamuddin Shamzai, wurde vor seinem Haus in Karachi in Pakistan erschossen. Die Hintergründe des Attentats auf den sunnitischen Geistlichen sind noch unklar. Shamzai hatte vor dem Angriff der US-geführten Koalitionstruppen auf Afghanistan im Oktober 2001 zum Heiligen Krieg gegen die USA aufgerufen. Indes haben mutmaßliche Taliban-Kämpfer vier US-Soldaten in der südafghanischen Provinz Zabul getötet. Dies waren die schwersten US-Verluste seit Monaten. In Afghanistan suchen rund 20.000 Soldaten unter US-Führung nach Kämpfern des gestürzten Taliban-Regimes und des Terrornetzwerkes al-Qaida.

"BENES-DEKRETE BELASTEN EU"

"Mit den Benes-Dekreten als Erbe kann man Europa wirklich nicht aufbauen", sagte der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am Sonntag beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg. Diese gehörten deshalb "auf den Müllhaufen der Geschichte". Der tschechische Ministerpräsident Vladimir Spidla hat indes Forderungen der Sudetendeutschen nach Aufhebung der umstrittenen Dekrete und Rückgabe ihres einstigen Eigentums neuerlich kategorisch abgelehnt.

RINGEN UM EU-VERFASSUNG

Der irische Premierminister und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Bertie Ahern sieht eine 50 zu 50 Prozent Chance, dass noch bis zum Ende der irischen Präsidentschaft, Ende Juni, Einigkeit über die neue Verfassung für die erweiterte Europäische Union erzielt werden könne. Der polnische Interims-Ministerpräsident Marek Belka hat indes einen Kompromissvorschlag im Streit um die Verfassung vorgelegt. Streitpunkt sind die künftigen Abstimmungsmodalitäten. Der Vorschlag sieht vor, dass bei Abstimmungen im Rat der EU sowohl eine Mehrheit der 25 Mitgliedsstaaten, als auch eine Mehrheit der Bevölkerung der jeweiligen Staaten zustimmen müsse, um einen Beschluss wirksam zu machen.

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