Beziehungs-Motten

GZSZ: DER DAUERBRENNER ALS LEHRSTÜCKW
as läuft auf Deutschlands Fernsehern wochentags um 19.40 Uhr? Meist "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Wenn RTL die Beziehungskiste aufklappt und ein paar alte Motten im neuen Gewand durch die Billig-Kulisse inszenierter Agentur-Büros und glatter Kaffeehäuser flattern lässt, dann bannt das ein Drittel aller Seher. Auch am Mittwoch erzielte GZSZ einen Marktanteil von 30 Prozent - den höchsten aller deutschen Programme. Nicht einmal die "Tagesschau" vermag da mitzuhalten.

GZSZ ist Kult geworden. Mit Stars, die auch noch singen (Yvonne) und ihre CDs im Umfeld der Sendung feil bieten. Mit insiderischen Quiz-Spielen von Kosmetik-Firmen, die Glitzer-Gloss verscherbeln und ein Treffen mit "deinem GZSZ-Star" versprechen. Und natürlich schlachtet auch RTL seinen Dauerbrenner gehörig aus - da müssen Senta, Hannes, John und wie sie alle heißen sogar ihre Ohren lassen (freilich nur als Bildchen auf der RTL-Homepage, auf der man beim heitern Wem-gehört-welches-Ohr?-Spiel mitraten kann). So wird's gemacht. Nicht erst seit Starmania.

Man hat den Eindruck, da wird auf das Drumherum mehr Augenmerk gelegt als auf die Serie selbst. Die verläuft recht vorhersehbar nach den üblichen Mustern. Ein bisserl warm, ein bisserl kalt. Ein bisserl lieb, ein bisserl bös. Und ja nicht zu heftig anecken. Hier ist der Büro-Job ziemlich fad, der erfolgreiche Freund ein "Fall von Größenwahn" und eine junge Ärztin "gedemütigt", weil ein älterer Mann geglaubt hat, sie würde auf ihn stehen. Da knistert es ganz lebensecht im Gebälk der Gefühle. Und als Zuschauer kann man ganz ohne Risiko mitfiebern. So einfach ist das mit den Erfolgsrezepten.

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