Kunst, Kino, Küche, Klub: Gespalten

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ie Revolution adelt ihre Kinder, wenn sie sie nicht frisst. So geschehen bei Her mann Nitsch und Günther Brus, einst Bürgerschrecks dank Aktionismus, heute allseits geschätzte Vorzeige-Künstler. Nitsch ist eine sehenswerte Schau in der Sammlung Essl gewidmet, Brus eine große beeindruckende Ausstellung in der Albertina. Immer amüsant: die Aufnahmen des gespaltenen Brus, der seinerzeit mit weißer Farbe überschüttet durch einen schwarzer Strich in zwei Hälften getrennt als Gespaltener durch Wien lief.

Überhaupt nicht amüsant, dafür empfehlenswert: In seinem neuen Film Dogville beweist Lars von Trier einmal mehr auf großartige Weise, dass die Menschen schlecht sind.
Nicole Kidman flüchtet in ein entlegenes Dorf, versucht Teil der Gemeinschaft zu werden, wird misshandelt, missbraucht. Am Schluss gibt es ein grausames Happy End. Dogville zeigt auch, dass man keine aufwendige Kulisse braucht, um drei Stunden lang Spannung zu halten. Man stellt sie sich vor.

Apropos schwere Kost - dieser Übergang war sprachlich-assoziativ nicht anders zu nehmen: Am Messegelände findet die erste Internationale Kochkunst-Ausstellung Österreichs statt. Von Verkostungen bis zu lebhaften Hauben-Köchen wird die schöne Neue Kulinarik-Welt dargeboten. Wer nach Dogville Zerstreuung braucht, und das werden Sie brauchen: Der neue Club in der Babenbergerpassage ist für Wiener Verhältnisse ziemlich spektakulär. Auch für zu jung altgewordene Revolutionäre.

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