Im Keller: Traminer

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Goldgelb.

Als Weinviertler habe ich so meine liebe Not mit dem Zuckerrest. So etwas hat es dort früher nicht gegeben. Da war eher herb und sauer angesagt. Und diese Sozialisation kann man nicht so einfach abschütteln. Das ist mir wieder bewusst geworden, als ich den Traminer 2012 vom Weingut Heinrich Hartl aus Oberwaltersdorf getrunken habe. „HH3“, wie auf dem Etikett zu lesen ist, also Heinrich Hartl III., steht für tolle Pinot Noirs. Doch offenbar hat es Hartl nicht nur das Burgund angetan, sondern auch das Elsass. Von dort ließ er sich inspirieren, als er sich dieser alten Weißweinsorte Traminer widmete. Einer Sorte, die früher in Österreich verbreitet war, mittlerweile nur noch selten zu finden ist. „In Österreich wird die Sorte nicht ernst genommen“, kritisiert Hartl. Quasi zum Trotz stellte er dieser Ignoranz seinen Wein entgegen. Goldgelbe Farbe, breites Aroma inklusive Rosendufts. Am Gaumen dann die Weinviertel-Challenge: kaum Säure und ein richtig fetter Zuckerrest. „Halbtrocken“. Bevor ich mich mit der Süße anfreunden konnte, war die Flasche von meinen Gästen - Nichtweinviertlern – mit Begeisterung leer getrunken.

Weingut Heinrich Hartl, Traminer 2012, kostet ab Hof sieben Euro. www.weingut-hartl.at

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