Ex-Chef will American Apparel zurück

Dov Charney stockte seine Beteiligung am Kapital heimlich auf und will eine Schiedsstelle für arbeitsrechtliche Konflikte einschalten.

Der Streit zwischen dem US-Modehersteller American Apparel und dessen geschasstem Chef Dov Charney geht in eine neue Runde. Mit dem Ziel, die Kontrolle über das von ihm gegründete Unternehmen wieder zu übernehmen, stockte Charney nach seinem Rauswurf Mitte Juni seine Beteiligung am Kapital der Gesellschaft heimlich auf, wie aus am Dienstag eingesehenen Dokumenten bei der Börsenaufsicht hervorgeht.

Während er bis zu seiner Beurlaubung noch 27 Prozent hielt, waren es am 27. Juni knapp 43 Prozent. Einen Tag später, am 28. Juni, verabschiedete American Apparel einen Plan, der eine feindliche Übernahme verhindern soll. Dieser sieht vor, dass beim Zukauf neuer Anteile durch Investoren, die bereits 15 Prozent am Unternehmen halten, massiv neue Aktien ausgegeben werden. Damit verringert sich wiederum der gehaltene Anteil - Investoren mit Übernahme-Absichten werden abgeschreckt.

Sexuelle Belästigung und Fehlverhalten

American Apparel hatte sich von Charney vor zwei Wochen wegen "Ermittlungen zu möglichem Fehlverhalten" getrennt. Der Gründer des Unternehmens soll dafür bekannt gewesen sein, gelegentlich in Unterhosen durch die Fabriken gegangen zu sein. Mehrere Mitarbeiter hatten ihn der sexuellen Belästigung beschuldigt. Charney akzeptiert seinen Rauswurf nicht und will nach Angaben aus informierten Kreisen eine Schiedsstelle für arbeitsrechtliche Konflikte einschalten.

Charney hatte American Apparel 1989 im kanadischen Montreal gegründet und den Firmensitz später nach Los Angeles verlegt. Das einst rasant gewachsene Unternehmen fuhr in den vergangenen drei Jahren Verluste ein und kämpft inzwischen gegen die Pleite. American Apparel hat 10.000 Angestellte und betreibt rund 250 Filialen in 20 Ländern.

(APA/AFP)

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