Relaxt um die Welt

Jede Sportnation hat ihre Entspannungstechnik. Eine "Weltreise" durch heimische Spas. Auch für Hobbyathleten.

Ja, die Sportler haben’s gut. Kaum zwickt eine Verspannung oder krampft ein Muskel, steht schon ein Masseur parat, der das Ganze wieder ausstreicht. Und das Geknetetwerden gehört sogar zum Job. Doch das gilt wohl nur bei Büromenschen. Die höchste Therapeutendichte finden wir im Sommer in London. Dort, wo alle Nationen zu den Olympischen Spielen zusammenkommen, werden sie Körper vor und nach den sportlichen Höchstleistungen einölen, walken, dehnen und verwöhnen. Und zwar ziemlich individuell. Die Chinesen, die Inder, die Türken – jedes Volk hat da so seine eigenen Mittelchen, Tricks und Handgriffe. Viele sind geheim, viele schaffen den Sprung in die Wellnessindustrie. Das Gute daran: Wir müssen weder nach London noch sonst irgendwohin fahren. Wir bleiben in Österreich und schauen, in welchen Spas es hierzulande internationale Anwendungen gibt, die unsere Leistung wieder steigern. Für ein Doping ganz ohne Angst vorm Urintest.

Japan

Beim Shiatsu drückt der Therapeut mit Fingern, Handballen, Ellbogen und Knien auf Punkte entlang des Meridiansystems. Das soll das physische und psychische Wohlbefinden steigern und bei Kopfweh, Rücken- und Gelenksbeschwerden helfen.

Shiatsu-Box, Rasumovskygasse 10, 1030 Wien, mit Designbonus! www.shiatsu-box.com

Indien

Ayurveda im Spa ist wie ein Kurzurlaub in Indien ohne Langstreckenflug. Die „Königin“ unter den Massagen wird Abhyanga genannt – eine Ganzkörperölmassage, die in Indien mit vier Händen durchgeführt wird (dort wird das Öl allerdings gern mehr als einmal verwendet . . .). Wer viel Stress oder Kopfweh hat, ist Kandidat für Stirnguss (Shirodhara) und Kopfmassage (Shirobyanga). Danach schon einmal den Friseurtermin buchen.

Jungbrunn (Tannheim, Tirol): Ein Hideaway im wahrsten Sinn des Wortes. Gewinner des European Health & Spa Awards und des Enjoy Awards des „Shopping Guide“, www.jungbrunn.at

Krallerhof (Leogang, Salzburg): fliegt mehrmals pro Jahr Ärzte aus Kalkutta ein, www.krallerhof.com

Thailand

Die Thai-Massage ist zweifellos der Exportschlager des Landes. Der Legende nach wurde sie von buddhistischen Mönchen entwickelt, die sich von ihren Meditationsstellungen erholen wollten. Man liegt im weißen Trainingsanzug auf dem Boden und wird vom Therapeuten sanft in Stellungen bewegt, dazu drückt er Energiepunkte. Wie Passiv-Yoga.

Suvanapum (Heumühlgasse 3, 1040 Wien): Die royale Thai-Massage probieren. Im Shop daneben finden Entspannte Möbel, Seide und Antikes. www.suvanapum-thaimassage.at

Marokko, Türkei

Der Hamam gehört zum arabischen Raum wie der Muezzin zur Moschee. Chef im marmorenen Dampfbad ist der Tellak, der Bademeister. Er übergießt den Gast mit warmem und eiskaltem Wasser und frottiert den Körper mit einem rauen Handschuh, genannt Kese, ab. Es ist übrigens verboten, im Hamam über Politik, Religion oder Geld zu sprechen. Gilt das nicht theoretisch für jede Wellnesszone?

Aux Gazelles (Wien): Nach dem Besuch eines Riads in Marrakesch hat Christine Ruckendorfer eine alte Ziegelfabrik umgebaut. Im Herbst wird 10. Geburtstag gefeiert. www.auxgazelles.at

So Spa (im Sofitel Vienna Stephansdom): Außen ist der Spa dank Jean Nouvel eindeutig französisch. Drin gibt’s eine Reise um die Welt. Highlights: Hamam und orientalische Massage.

Mohr Life (Lermoos, Tirol): Ganz neu: die Kosmetikline „Les Sens de Marrakech“ mit Arganöl. Wirkt gut nach dem Ganzkörperpeeling mit Wüstensand.

Österreich

Das Wohltuende wächst praktisch vor unserer Nase: Das fängt bei A wie Alpenkräutern an und hört bei Ziegenbutter auf. Dafür bekommt man Detox, Anti-Aging, Energie und das „Daheim-ist-es-doch-am-schönsten-Gefühl“.

Loisium (Ehrenhausen, Steiermark): Erst Trauben(kerne) für Massagen, Bäder und Beautybehandlungen, dann als Wein zum Verkosten – im nigelnagelneue „Wine Spa Resort“. www.loisium.com

Kempinski Das Tirol (Jochberg, Tirol): Hier kommt in den Behandlungen das ganze Umland zur Anwendung – warmes Moos, Ziegenbutter, Bergkristall. www.kempinski.com/tirol

Retter (Pöllauberg, Steiermark): Die Hotelchefin ist stolz auf den „Green Spa“, am Eingang steht „Bewusst Sein“: Massagen mit warmen Specksteinen aus den Alpen, Holundermasken und – wer will – Behandlung vom hauseigenen Energetiker.
www.retter.at 

Hawaii

Wenn man die Sprache der Eingeborenen spricht, ist Lomi Lomi Nui, die Nationalmassage der Hawaiianer, ziemlich selbsterklärend. Lomi bedeutet reiben, kneten, drücken, Lomi Lomi festes Reiben, Kneten, Drücken. Nui heißt einzigartig. „Einzigartiges starkes Kneten“, also, das ist es auch. Ein oder zwei Masseure gleichzeitig drücken mit viel warmem Öl und duftenden Aromen im Rhythmus hawaiianischer Klänge. Es wird eine spürbare Mobilisierung durch behutsames Dehnen und das Lösen von Verspannungen und Blockaden versprochen. 

Tauernspa (Kaprun): Panoramasaunen heißen nicht umsonst Adlernest und Alpenzauber. Entspannende Kombination: Hawaii mit Blick auf 3000er. www.tauernspakaprun.com

Hochschober (Turrach): Eine Weltreise für sich, dort finden Gäste neben Lomi Lomi auch einen Hamam und den Chinaturm. www.hochschober.com

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