Die Ich-Pleite: Übersiedlung

Es ist eine ungelöste Frage der Menschheit, ob ein Paar, das sich liebt, zusammenziehen oder doch getrennte Wohnungen haben soll.

Ich glaube, es kommt ganz darauf an, was das Ziel ist. Wenn man eher nicht zusammen alt werden will, soll man zusammenziehen. Und wenn man sichergehen will, dass die Liebe schneller aus ist, als man einen Übersiedlungswagen organisieren kann, kann man noch durch ein paar gezielte Entscheidungen nachhelfen:

1) Sie zieht zu ihm. Er wohnt klein, dunkel, ebenerdig und mit Klo am Gang, der Fußboden ist kalt und zu 99 Prozent bedeckt mit Gitarren, Synthesizern, Schallplatten und Büchern. Sie darf es sich in seiner Wohnung schön gemütlich machen und ihren Kram verstauen, wo sie will! Nur nicht da, wo die Gitarren, Synthesizer, Schallplatten und Bücher stehen.

2) Er zieht zu ihr in die Eigentumswohnung, die ihr ihre Eltern finanziert haben. Da ist jedes Detail sorgfältig geplant, farblich aufeinander abgestimmt und nach den neuesten Erkenntnissen von Feng-Shui und Bachblüten eingerichtet.
Ein Zuhause, in dem ein junges Paar vollkommen glücklich sein kann! Solange der Geschirrspüler eingeräumt, das Bett gemacht, der Müll hinausgetragen und die harmonisierend wirkende Bubikopf-Pflanze neben dem Sofa nicht verrückt worden ist.

3) Man lässt sich eine neue, gemeinsame Wohnung von einem Architekten planen. Offene, großzügige Räume, wenig Möbel, keine Wände und Türen und schon gar keine Schlüssel, die man hinter sich umdrehen kann. Wenn man in eine solche Wohnung einzieht, ist man dazu verdammt, ein ewig frisch verliebtes Paar zu sein, das sich keine Sekunde aus den Augen lassen kann. Dann schon lieber Variante eins oder zwei. 

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