Die Ich-Pleite: Macht der Hormone

Früher, als die Frauen noch Feministinnen waren, hätten sie es abgelehnt, an die Macht der Hormone zu glauben.

Wenn sie irgendwo gelesen hätten, dass Männer am meisten auf Frauen stehen, deren Hüft-Taillen-Quotient 0,7 beträgt (Taillenumfang ist 70% des Hüftumfangs), hätten sie verächtlich geschnaubt. Und über die Erklärung, dass das die Urmenschen als Fruchtbarkeitsgarantie aufgefasst haben, hätten sie höchstens gelacht. Auf jeden Fall hätten sie den Unsinn sofort vergessen. Und bestimmt wären sie nicht zu ihrem Nähkästchen gegangen, hätten das Meterband herausgenommen und den eigenen Hüft-Taillen-Abstand gemessen. Und wenn der Hüft-Taillen-Abstand ein paar Zentimeter zu wünschen übrig gelassen hätte, wären sie sicher nicht ins Fitnessstudio gerannt oder hätten sich eine Body-Shape-Unterwäsche besorgt. Es hätte ihnen übrigens sowieso nichts genutzt, denn inzwischen haben die Hormonpäpste dieser Welt festgestellt, dass die Marilyn-Monroe-Figur ein wissenschaftlicher Irrtum war. Jetzt glaubt man, dass sich der Urmensch auch mit einer weniger kurvigen Urfrau zufriedengegeben hat, solange sie einen Bodymass-Index von 22 aufwies. Spätestens jetzt hätten die Feministinnen einen Schreikrampf bekommen. Und mit Tränen in den Augen hätten sie gejapst: Und was ist mit den Körpern der Männer? Darauf hätten britische Wissenschaftler dreckig gegrinst und geantwortet: Bei einem Mann kann man ganz einfach bei einem Kaffee seine intime Ausstattung feststellen. Man muss nur genau auf den Ringfinger schauen. Seine Länge korreliert nämlich mit der seines Penis. Die Feministinnen hätten fest genickt und gemeint: Ja, und wenn da ein Ring steckt, heißt es: Hände weg!

Schaufenster.DiePresse.com/DieIchPleite

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