Die Ich-Pleite: Schnupfenviren

Ich freue mich schon so auf Weihnachten! Jetzt nur keine Erkältung einfangen!

Im Internet steht eine gute Nachricht. Schnupfen wird nicht durch Küssen übertragen. Im Mund halten sich nämlich keine Schnupfenviren. Wenn ich also von meinem Liebhaber Schnupfen bekommen möchte, müsste ich schon in seiner Nase bohren und anschließend in meiner, ohne vorher die Hände zu waschen. Aber das ist rein hypothetisch, weil erstens habe ich keinen Liebhaber und zweitens hat er keinen Schnupfen. Wohingegen der Chef gerade niest. Aber auch das kann mich nicht beunruhigen, denn er sitzt am anderen Ende des Konferenztisches, und Schnupfenviren kommen nicht weit, steht im Internet. Sie sind nämlich auf Tröpfchen als Träger angewiesen. Und die kommen nur bis zu den zwei Schleimern, die dem Chef immer auf dem Schoß sitzen. Sicher könnte ich auch durch die Zuckerdose die Chefviren übertragen bekommen (er nimmt immer drei Stück). Es sei denn, ich gehe sofort nach der Dosenberührung Hände waschen. Oder ich nehme Süßstoff. Andererseits nimmt der Schleimer auch Süßstoff, weil natürlich „lean, mean fighting-machine“. Also gehe ich lieber auf Nummer sicher und husche schnell ins WC. Der Chef wirft mir einen genervten „Kannst du nicht einmal eine HALBE Stunde sitzen bleiben“-Blick zu. Auf der Toilette wasche ich mir gründlich die Hände. Beim Rausgehen gebe ich der Kundin die Klinke in die Hand. Das ist nicht gut. Weil sie hat vorher dem Chef die Hand gegeben. Und er hat sicher in der Nase gebohrt. Ist ja seine Lieblingsbeschäftigung. Also gehe ich wieder hinein und wasche mir noch einmal gründlich die Hände. Aber genützt hat alles nichts, weil als ich im Spiegel den Blick einer Kollegin auffange, fragt sie mich besorgt: „Bist du krank?“

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