Die Bandbreite des Mediums Zeichnung steht im Mittelpunkt der Schau „Nach uns die Malflut“, benannt nach einem Buch von Günter Brus.
Der Ex-Aktionist besetzt mit vielteiligen Zeichnungszyklen seit den 1970er-Jahren den Bereich zwischen Kunst, Literatur und theoretischer Reflexion. Lore Heuermann interpretiert den Zeichenakt selbst als Aktion, wenn sie mit Zeichnungsnotationen tänzerische Performances begleitet. Als Bildgedächtnis oder Handlungsanweisung wiederum setzt Cornelius Kolig das Medium ein, während Urs Jaeggi mit Blindzeichnungen experimentiert. Serialität ist ein zentrales Prinzip für Alexander Roob, der die Zeichnung als Medium der Bildreportage aufgreift. Eine Vorstufe für die Ausarbeitung in anderen Medien und Materialien ist sie schließlich bei Peter Kogler und Erich Kressnig: „Like like“ (im Bild) nennt er eine Werkgruppe, für die er Linienzeichnungen auf Melamin überträgt und sie damit ins Objekthafte transferiert. Arbeiten von Kressnig präsentiert die auf dem Kunstmarkt rare Rittergallery derzeit übrigens auch in Wien, bei der Satellitenmesse Parallel Vienna (Raum 1.13.).
Rittergallery: „Nach uns die Malflut und andere Stücke“ (9020 Klagenfurt, Burggasse 8).