Randerscheinung: „Kindergarten“-Schlacht

„Nein, ich gehe heute nicht in den Kindergarten.“ Das ist die Fortsetzung, der „Ich schlafe nie wieder“-Kolumne von vergangener Woche.

„Nein, ich gehe heute nicht in den Kindergarten, und überhaupt nie mehr.“ Das ist also, unschwer zu erraten, nun die Fortsetzung, der „Ich schlafe nie wieder“-Kolumne von vergangener Woche. Auf die Gefahr hin, dass es Sie langweilt: Ich erlebe derzeit nichts anderes („Game of Thrones“ haben Sie ja schon gesehen, davon kann ich Ihnen also auch nicht erzählen). Dazu kommt noch ein wenig essen, ein bisserl schlafen, dazwischen bin ich in der Redaktion. Jawohl, sie ist schnell geschrieben, meine Autobiografie. Außerdem funktioniert die Kolumne wie diese Panoramaaufnahmen unseres bevorzugten Smartphones. Um das ganze Bild zu bekommen, muss man mehrere Texte aneinanderhalten. Nachdem ich also den „Ich schlaf nie mehr“-Kampf mühsam gewonnen habe, falle ich erschöpft ins Bett, um ab dem Aufstehen die „Ich gehe nie mehr in den Kindergarten“-Schlacht zu schlagen. Das Blöde ist, der Jüngste ist inzwischen schon ein ziemlich ebenbürtiger Gegner. Ich Naivling lasse mich von ihm um 7 Uhr 47 zu einer Runde Skip-Bo überreden, allerdings nur unter der Bedingung, dass er sich danach ohne Theater anziehen lässt (was er mir mit großen Augen hoch und heilig verspricht). Kaum ist er dann angezogen, tritt er in den Kindergartenstreik. Ich schau ihn streng an und erinnere ihn an sein Vor-Skip-Bo-Versprechen, worauf er nur meint: „Ich habe nur versprochen, mich brav anzuziehen, nicht, in den Kindergarten zu gehen.“ Er ist gerade vier, und wir brauchen ab sofort also Kleingedrucktes, um Abmachungen wasserdicht zu machen. Nachdem ich auf ihn eingeredet habe wie auf ein krankes Ross (warum redet man eigentlich auf kranke Rösser ein?), brechen wir doch noch in den Kindergarten auf. Ich fürchte, diese Panoramaaufnahme ist noch längst nicht vollständig. 

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