Randerscheinung: Kinderkolumne ohne Kinder

Es wird zunehmend schwierig. Neulich habe ich hier über die Pläne meines Mittleren geschrieben, dereinst die Weltherrschaft zu übernehmen.

Wodurch dieser nun genau diese Pläne nachhaltig vereitelt sieht. Und leicht verstimmt ist. Jetzt habe ich natürlich schon Verständnis dafür, dass ich hier nicht alles ausplaudern kann, was zu Hause so passiert (was ich bei Weitem eh nicht tue). Allerdings stellt sich natürlich schon die Frage, was von meinem Leben eigentlich noch übrig bleibt, wenn ich all die Dinge weglasse, bei denen es Berührung mit einem Familienmitglied gibt? Und wo die anderen Leben aufhören und meines beginnt? Ganz abgesehen davon, dass eine Kinderkolumne ohne Kinder nicht allzu viel hermacht. Was aber wiederum eher mein Problem ist als jenes der Kinder. Weil die Kolumne die Kinder braucht, aber die Kinder die Kolumne nicht. Das alles gesagt habend, versuche ich mich nun behutsam, und möglichst ohne vermintes Territorium zu betreten, vorwärtszutasten.

Wobei ich schon merke, dass sich die gewohnte Leichtigkeit nicht so recht einstellen mag. Darf ich nun hier darüber schreiben, dass sich eines meiner Kinder (ich sage bewusst nicht, welches) bei seiner – seit Neuestem zu einer Matura gehörigen – vorwissenschaftlichen Arbeit geschickter anstellt, als ich es während meiner gesamten Uni-Zeit getan habe? Oder aber greife ich da zu sehr in seine Privatsphäre ein? Oder gar in meine? Und ist nicht so ein Lob für eines der Kinder immer auch eines für einen selbst? Und sollte man da nicht gerade besonders kritisch sein? Und ist man es nicht ohnehin immer? Oder eben nicht? Sie merken schon, das wird heute nichts mehr. Bis nächste Woche kläre ich die Urheberrechtsfrage verlässlich ab.
Und dann wird es hoffentlich wieder leichter.

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