Randerscheinung: Danke!

Ich möchte bitte kurz einmal Danke sagen, weil es inzwischen so viele Menschen gibt, die am Halloweenabend freundlich aufmachen, wenn man mit einem kleinen Monster an der Hand bei ihnen zu Hause anläutet.

Ich möchte bitte kurz einmal Danke sagen, weil es inzwischen so viele Menschen gibt, die am Halloweenabend freundlich aufmachen, wenn man mit einem kleinen Monster an der Hand bei ihnen zu Hause anläutet. Und die nicht nur freundlich sind, sondern auch noch Süßigkeiten vorbereitet haben. Denn es ist natürlich nicht sehr angenehm, bei fremden Menschen anläuten zu müssen, man tut es nur, weil es noch unangenehmer ist, einem kleinen Kind an Halloween zu erklären, dass man sicher nicht bei der Kälte im Dunkeln herumgehen und wildfremde Leute aus dem Haus läuten werde (Sie merken schon, ich habe es ausprobiert).

Es scheint mir noch gar nicht so lang zurückzuliegen, da gab es für am Feiertag nach Einbruch der Dunkelheit unangemeldet Störende kaum Verständnis. Was sich auch geändert hat, ist nicht nur die Freundlichkeit zu Allerheiligen, sondern auch die Sicht auf die eigene Ausbildung. Da komme ich jetzt nur darauf, weil ich im Zusammenhang mit verschiedenen Bildungseinrichtungsgesprächen mit anderen Eltern immer öfter höre: Die Kinder haben es heute viel schwerer als wir damals. Dann wird über lauter Einser geredet, die man schon in der Volksschule braucht, um in das Wunschgymnasium zu kommen, über ein ordentliches Maturazeugnis, das Voraussetzung für diverse Berufsausbildungen ist, Eingangstests und Knock-out-Prüfungen an der Uni, die sich teils unüberwindlich vor dem Wunschstudium aufbauen, und Fabellebensläufe, die schon für bessere Praktikumsplätze vorausgesetzt werden. Wir haben als Kinder immer eher die umgekehrte Geschichte zu hören bekommen: Wie leicht alles geworden ist, wie anspruchsvoll früher alles war und überhaupt. Egal, man wird das nicht mehr klären können. Danke jedenfalls noch einmal fürs  Aufmachen!

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