Randerscheinung: Sommer 2016

Der Witz des Sommers 2016 ist also: Fahren zwei Männer im Lift.

Sagt der eine empört: "Sagen Sie einmal, haben Sie gefurzt?" Sagt der andere: "Ja, sicher, oder glauben Sie, ich stinke immer so?" Ich kann das natürlich nicht so gut erzählen wie das angehende Schulkind, das sich dabei immer wieder so zerbröseln muss, als hätte es den Witz gerade zum ersten Mal gehört. Über die befreiende Wirkung eines Furzkissens kann man übrigens neben vielem anderen in "Toni Erdmann" einiges lernen, der zusammen mit "Vor der Morgenröte" ex aequo der Film dieses Sommers ist. Der Sprung des Sommers ist zweifellos der Köpfler. Wobei der noch ein wenig nach dem Meerjungfrauprinzip funktioniert. Bis zur Hüfte eindeutig ein Köpfler, die Beine eher gehockt wie bei einer A..-Bombe. Doch am ersten Schultag muss man sich dann ohnedies noch viel mehr trauen, als bloß kopfüber in ein Becken zu springen. Gut nur, dass man sich schon zu Weihnachten nicht mehr wird vorstellen können, jemals in den Kindergarten gegangen zu sein. Das wissen zu Schulbeginn aber leider nur die Eltern. Und auch die sind sich momentan nicht mehr ganz so sicher. Das Eis des Sommers: Schokolade-Erdbeer im Becher. Weil das Schulkind jetzt schon weiß, dass der Eisverkäufer sich beim Errichten des süßen Turmes nicht darum kümmert, ob man die Riesenportion auch unfallfrei schlecken kann. Das Spiel des Sommers: darüber kein Wort mehr. Nur dass es einen weiteren Grund gibt, warum der Sechsjährige glaubt, ganz dringend ein eigenes Handy zu brauchen. Platz zwei im Rennen um den Witz des Sommers hat übrigens dieser hier gemacht: Kommt ein Pferd in eine Bar. Fragt der Barkeeper: "Warum machst du so ein langes Gesicht?" Ja, auch die Sommerpause war ziemlich lang. Oder kommt das nur mir so vor?

Schaufenster.DiePresse.com/Randerscheinung

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