Zur Sonnenwende brennt die Wachau

Zur Sonnenwende brennt die Wachau
Zur Sonnenwende brennt die WachauAPA (HELMUT FOHRINGER)
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Alljährlich lädt Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll zur Flussrunde in die Wachau: ein gesellschaftspolitisches Hochamt vor imposanter Kulisse.

Krems. Manchmal steht der Mensch hinter dem, was man eigentlich Naturschauspiel würde nennen wollen: Zur Sonnenwende brennt alljährlich die Wachau. Wenn die Flottille pünktlich zum Einbruch der Nacht bei Spitz an der Donau stehen bleibt, beginnt das Spektakel, das von Jahr zu Jahr eher größer denn kleiner zu werden scheint. Hunderte gehen mit Fackeln in die Weinberge hoch über die Donau, entzünden die Feuer am Ufer und/oder ihre Feuerwerke. Ort für Ort folgt donauabwärts diesem Szenario.

Flaggschiff der kleinen Flotte ist traditionell Erwin Prölls gechartertes Schiff. Und wie jedes Jahr lädt Niederösterreichs Landeshauptmann Freunde, Wegbegleiter und solche, die es werden könnten, zu diesem Abend ein, der für nicht wenige in Niederösterreich auch ein gesellschaftspolitisches Hochamt ist. Quasi das schwarze, das niederösterreichische Gegenstück zum alljährlichen Kanzlerfest.

Andere Politiker werden nur selten zur Flussrunde geladen, natürlich Niederösterreicher wie Johanna Mikl-Leitner und Prölls Stellvertreter, Wolfgang Sobotka, und Kollegen. In diesem Jahr kam dazu auch noch Außenminister Sebastian Kurz, der im Mittelpunkt stand, und sich wie immer so verhielt, als würde er das gar nicht wollen. Für den ORF war fast das gesammelte Direktorium angereist: Unterhaltungschefin Kathi Zechner, Finanzvorstand Richard Grasl und Generaldirektor Alexander Wrabetz. Autor Paul Lendvai hielt die Print-Fahne hoch, mit ihm taten dies die Tageszeitungschefredakteure Hubert Patterer („Kleine Zeitung“), Gerald Mandlbauer („Oberösterreichische Nachrichten“) und „Presse“-Chef Rainer Nowak.

Noch lieber als Politiker und Journalisten versammelt Pröll aber Künstler um sich: Neo-Niederösterreicher Felix Mitterer, Christine Hörbiger mit Gerhard Tötschinger,Mimin Kristina Sprenger, die ab diesem Sommer als Intendantin am Stadttheater Berndorf an den Start geht, Sängerin Marianne Mendt und Karl Merkatz. Viele von den Gästen hatten schon am Vorabend der kühlen, aber opulenten Eröffnungsveranstaltung des von Pianisten Rudolf Buchbinder geleiteten Musikfestivals in Grafenegg beigewohnt.

Natürlich fehlte auch Wirtschaft und Industrie nicht beim stimmungsvollen Bootfahren, etwa Flughafen-Wien-Vorstand Günther Ofner. Dem Vernehmen wurden auch Weine und Lagen passend zur aktuellen Donau-Position verkostet, was sich durchaus temporeich gestalten kann. red.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2014)

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