Clooneys zensurierte Jahrhunderthochzeit in Venedig

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In öffentlicher Heimlichkeit heirateten George Clooney und Amal Alamuddin in der Lagunenstadt. Die Illustrierte "Vogue" sicherte sich die Exklusivrechte und diktierte dann auch, was davon durchdringen durfte.

Venedig. Sagen wir's gleich: Was wir hier zusammentragen, sind nur Brösel. Journalistische Brosamen, die uns vom Tisch der „Vogue“ zufallen, jener Promi-Illustrierten, deren amerikanische Stammausgabe sich die Exklusivrechte für die „Hochzeit des Jahres“ gesichert hat. Die Öffentlichkeit darf nur sehen, was „Vogue“ sie bis zum lukrativen Verkauf der einschlägigen Exklusivausgabe sehen lässt.

So also sind George Clooney und Amal Alamuddin am Freitag in öffentlicher Heimlichkeit durch den Canal Grande zu ihren Vielsternehotels gefahren, in einem Bootstaxi, das – natürlich – den Namen „Amore“ trug. Auf dem weißen Hütchen der libanesisch-britischen Staranwältin prangte sichtbar – natürlich – der Schriftzug „Venezia“. So durften Paparazzi am Abend danach wenigstens für einen Linsenblick die schöne 36-Jährige in ihrem „flammend roten“ Kleid bei der letzten Party ihres Singledaseins erspähen. Den schreibenden Kollegen wurde gesteckt, dass der angeblich begehrteste Mann Amerikas seinen Polterabend bei „Ivo“ gefeiert hatte. Das Nobellokal nahe San Marco kennt George Clooney seit seinen Dienstreisen zur Filmbiennale, aber diesmal, so darf der Wirt verraten, habe der 53-jährige Superstar beim Essen „übertrieben“: zwei Teller mit Pilzrisotto!

Über Twitter verbreitete sich das Foto von der leeren Weinflasche – zum Nachtrinken: ein Sassicaia, Jahrgang 2010 –, auf welcher Clooney dem Wirt handschriftlich „grazie für einen weiteren perfekten Abend“ sagte.

Von den Hollywood-Stars fehlten nur wenige. Aber wer war bei der eigentlichen Hochzeit dabei? Wenn ja, bei welcher? Die Sache ist globalisiert und also kompliziert: Am Samstagabend bekam das Publikum spontan mitgeteilt, George und Amal seien bereits Mann und Frau; „in privater Zeremonie“ und im Hotel Aman hätten sie sich ihr Jawort nach amerikanischem Recht gegeben. Während diesen Montag gewiss auch noch eine italienische Zeremonie stattfinden werde: die Eintragung des Ehebündnisses ins venezianische Standesregister in der Ca' Farsetti, dem Rathaus aus dem 14. Jahrhundert. Dort liefert der für läppische 3600 Euro mietbare, Gemälde prägende Stucksaal mindestens genauso schöne Bilder wie das Siebensterne-Heiratsnest Aman.

Offen bleibt, warum Clooney auch noch eine Ehe nach italienischem Recht braucht. Vielleicht hat das ja mit seinem Villenwohnsitz am Comer See zu tun. Ob – für eventuelle Bedürfnisse der Braut – weitere Zeremonien auf britisch oder auf libanesisch begangen werden, auch dazu gab's noch keine Antwort. Vielleicht plant „Vogue“ insgeheim ja eine Folgeausgabe.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.09.2014)

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