Linda de Mol wurde für einen "guten Zweck" erpresst

Linda de Mol
Linda de Mol Imago
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Ein 70-jähriger Angeklagte drohte in Briefen, der Moderatorin und ihren Kindern etwas anzutun, wenn ihr Bruder nicht fünf Millionen Euro zahle. Mit dem Geld wollte er die "Armut in Südafrika und Indonesien bekämpfen".

Der mutmaßliche Erpresser von Linda de Mol (50) muss sich am Mittwoch in Utrecht vor Gericht verantworten. Dirk M. (70) soll über ein Jahr lang die niederländische Starmoderatorin und ihren Bruder, den Medienunternehmer John de Mol (60), bedroht und erpresst haben. Der Angeklagte hat die Tat gestanden und bedauert. Als Motiv nannte er einen guten Zweck. Er habe Geld bekommen wollen, "um Armut in Südafrika und Indonesien zu bekämpfen". Nach einem Gutachten soll er demenzkrank sein.

Wann ein Urteil gesprochen wird, ist noch unklar. Linda und John de Mol werden nicht zu dem Prozess erwartet. Sie äußerten sich bisher nur zurückhaltend zu dem Fall. Über ein Jahr lang erpresste der laut Medienberichten wohlhabende Rentner die Familie. Er drohte in Briefen, Linda und ihren beiden Kindern etwas anzutun, wenn John de Mol nicht fünf Millionen Euro zahle. Nach Angaben der Polizei zahlte die Familie kein Geld. Lange gab es demnach keine Spur zum Täter. Erst nach einem Aufruf im Fernsehen kamen entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung.

"Ich wünschte, ich hätte das nie getan"

Die Moderatorin, die in Deutschland mit der RTL-Show "Traumhochzeit" bekannt wurde, litt vor allem unter der Bedrohung ihrer Söhne im Teenager-Alter: "Wenn deine Kinder genannt werden, fühlt man sich sehr, sehr machtlos", sagte sie kurz nach der Festnahme des Mannes Ende 2014.

Während eines ersten Gerichtstermins hatte der Angeklagte sich entschuldigt. "Ich wünschte, ich hätte das nie getan", sagte er und brach in Tränen aus. Zunächst wird es bei dem Prozess um seinen Geisteszustand gehen.

Der 70-Jährige war im April vorläufig freigelassen worden, nachdem Ärzte eine Demenzerkrankung bei ihm festgestellt hatten. Das hatten jedoch renommierte Alzheimer-Experten bezweifelt. Das Gericht hatte daraufhin weitere Untersuchungen des Angeklagten angeordnet.

(APA/dpa)

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