Opernball erreichte 1,456 Millionen ORF-Zuschauer

Opernball 2016
Opernball 2016(c) ORF (Roman Zach-Kiesling)
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Der Ball kam beim Publikum besser an als je zuvor. Ein Kommentar von Moderatorin Mirjam Weichselbraun sorgte für Ärger bei der FPÖ.

Krönchen, Promis, "Alles Walzer" und ein Mini-Eklat - wie jedes Jahr verfolgte ein Millionenpublikum die ORF-Übertragung des Wiener Opernballs: 2,429 Millionen Zuschauer bzw. ein Drittel der TV-Bevölkerung verfolgten am Donnerstag den Opernball-Abend in ORF 2. "Die Eröffnung" um 21.40 Uhr sahen bis zu 1,562 Millionen, im Schnitt waren es 1,456 Millionen. Der Marktanteil betrug 54 Prozent.

Während einzelne kritische Stimmen in sozialen Netzwerken über peinliche Promis, einen pointenunsicheren Alfons Haider oder schleierhaftes Schleierkraut lästerten, kam der Höhepunkt der Wiener Ballsaison in der Breite des TV-Publikums offenbar so gut wie nie zuvor an. Die heurige Opernball-Übertragung erzielte im Teletest die beste Publikums-Beurteilung seit der Erhebung dieser Daten in den 1990er-Jahren.

Weichselbrauns Seitenhieb auf Ursula Stenzel

Daran änderte auch ein Mini-Eklat um Moderatorin Mirjam Weichselbraun nichts. Einen Einspieler mit Opernball-Aufnahmen aus den 1980er-Jahren, in dem die damalige ORF-Moderatorin und heutige FPÖ-Politikerin Ursula Stenzel den Sänger Harald Serafin interviewt hatte, kommentierte Weichselbraun mit einer Spitze gegen die Ex-Kollegin: "Ich frage mich, was aus der Interviewerin geworden ist. Wahrscheinlich nicht viel."

Weichselbraun zog damit den Ärger der FPÖ auf sich, und die Freiheitlichen wollen die Opernball-Übertragung nun zum Thema im ORF-Publikumsrat machen. Von einer "skandalösen Entgleisung" sprach FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl am Freitag. Es stehe der Moderatorin eines öffentlich-rechtlichen Senders nicht zu, vor laufender Kamera und einem Millionenpublikum eine derart abfällige Bemerkung über Dritte zu machen, in diesem Fall über eine hochverdiente langjährige "ZiB"-Moderatorin, höchst erfolgreiche Politikerin und Landtagsabgeordnete der FPÖ Wien, meinte Kickl. "Das steht in krassem Widerspruch zum öffentlich-rechtlichen Auftrag des ORF."

Dort war man unterdessen um Beruhigung bemüht. "Trademark der ORF-Moderationen beim Opernball ist ein spielerisch-ironischer Grundton, der dem gesellschaftlichen Höhepunkt des Faschings angemessen ist. Wenn dann im Laufe einer dreistündigen TV-Live-Übertragung bei aller Professionalität eine Pointe einmal nicht richtig aufgeht oder missverständlich ankommt, ist das bedauerlich und selbstverständlich nicht beabsichtigt", erklärte TV-Unterhaltungschef Edgar Böhm gegenüber der APA.

Streit bei den Lugners

"Same procedure as every year" hieß es unterdessen bei den Lugners. Laut dem Privatsender ATV kam es zwischen Opernball-"Gottseibeiuns!" Richard Lugner und Frau Cathy in der Ballnacht zum Streit. Die beiden fuhren getrennt nach Hause. Frau Lugner soll sich zu intensiv um ihren Gast Mr. Probz gekümmert haben, unschöne Streitszenen und heftige Wortgefechte waren die Folge. Ob es dieses Mal zur Scheidung reicht oder es sich nur um eine quotenbedingte Inszenierung handelt, zeigt der Sender in seiner Doku-Soap "Mörtel am Opernball 2016: Stress am Ball".

(APA)

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