Handy und Co.: Warum wir nicht wegsehen können

Menschen, die regelmäßig auf ihre Smartphones starren, werden nicht als seltsam wahrgenommen.
Menschen, die regelmäßig auf ihre Smartphones starren, werden nicht als seltsam wahrgenommen.(c) APA/AFP/KAREN BLEIER (KAREN BLEIER)
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Abhängig von Likes, Retweets und Cliffhangern. Der US-Forscher Adam Alter erklärt, welche Mechanismen dafür sorgen, dass wir ständig auf unsere Bildschirme starren. Und warum Entwickler ihre eigenen Produkte nur in Maßen konsumieren.

Steve Jobs hatte es nicht gewollt. Im Jänner 2010 präsentierte der mittlerweile verstorbene Apple-Gründer der Welt das iPad. Es sei die beste Möglichkeit Fotos anzusehen, Musik zu hören, auf Facebook zu surfen und Spiele zu spielen, argumentierte er damals in der 90-minütigen Präsentation. Jeder Mensch, befand Jobs, sollte so ein iPad besitzen. Mit einer Ausnahme: Seine Kinder dürften das iPad nicht nutzen, gab Jobs später in einem Interview zu.

Und damit war er nicht der einzige Tech-Mogul, der die eigene Familie weitgehend von der bunten Welt der neuen Devices abschirmte. Oder zumindest strenge Regeln aufstellte, wo und wann die Bildschirme eingeschaltet werden dürften. In seinem neuen Buch (siehe Infokasten) hat sich Adam Alter, außerordentlicher Professor für Psychologie und Marketing an der Stern School of Business an der Universität New York, mit jenen Menschen unterhalten, die die neuen Plattformen, Geräte und Spiele kreieren, designen und weiterentwickeln. Die Erkenntnis? Die Entwickler, Designer und Gründer stehen dem Konsum von Smartphones, Tablets, diversen Apps, Online-Games und Social Media viel kritischer gegenüber, als man meinen könnte. „Da ist immer noch ein Hashtag, den man anklicken kann – und dann entwickelt das Ganze ein Eigenleben, wie ein Organismus, und die Menschen können davon besessen werden“, zitiert Alter etwa Greg Hochmuth, einen der Gründer von Instagram. Spiele-Entwickler gestanden dem Wissenschaftler wiederum, dass sie niemals das bekannte Computerspiel „World of Warcraft“ kaufen würden – aus Angst, spielesüchtig zu werden.

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