Pokémon und Guerilleros am Stadtfest

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Die Wiener ÖVP erfindet ihr Stadtfest wieder neu. Noch fehlen große Namen.

Wien. Man kann der ÖVP Wien durchaus Humor unterstellen – oder den Ort der Präsentation des Programmes ihres diesjähriges Stadtfestes zumindest als Einladung für lahme Witze über große Pläne, Scheitern, Leere und dergleichen nehmen: Man wählt nicht ohne Grund einen der prominentesten Leerstände der Stadt, die aufgelassene Forever-21-Filiale auf der Mariahilfer Straße, um zu erklären, dass das Stadtfest der ÖVP Wien 2017 (wieder einmal) neu erfunden wird.

Das ist, nach der Absage im Vorjahr, heuer für den 2. September angesetzt und soll diesmal statt um eine zentrale Bühne in der ganzen Stadt verteilt stattfinden. „Wir wollen die virtuelle Welt mit der realen Welt verbinden – ein bisschen wie bei ,Pokémon go‘“, erklärte ÖVP-Wien-Obmann Gernot Blümel. Wir erinnern uns: „Pokemon go“, der Handygamehype des vorigen Sommers, bei dem man durch die Stadt lief um, quasi in die echte Welt projizierte Monster zu suchen und dort gegeneinander kämpfen zu lassen.

Umgelegt auf das Stadtfest kann man sich das als eine Art Schnitzeljagd von einem Programmpunkt zum nächsten vorstellen. Per eigens programmierter App können die Besucher herausfinden, welche Programmpunkte an welchem Ort stattfinden. In Summe soll das Stadtfest an 70 Stationen über alle Bezirke verteilt stattfinden. Die App stadt.fest.wien, die ab Mitte August zum Download bereitsteht, schlägt dem Besucher Stationen in seiner Nähe vor. In jeder Station wartet ein Code, den es zu entdecken gilt und der den Besucher zum nächsten Programmpunkt führt.

Das Programm (es wird auch analog zur Verfügung stehen) soll parallel zur App im August veröffentlicht werden. „Wir möchten die Wiener einladen, ihren Bezirk kennenzulernen und wieder neu zu beleben“, sagte Susanne Reichard, Präsidentin des Vereins Wiener Stadtfeste und ehemalige ÖVP-Bezirksvorsteherin des vierten Bezirks. Das Stadtfest solle wieder werden, was es ursprünglich war, nämlich ein Beleben von unbelebteren Stadtteilen, stimmte Blümel zu.

Aktion an ungewohnten Orten

Die 33. Auflage des Wiener Stadtfests werde „nicht das Mainstreamige, sondern etwas Guerillamäßiges, etwas Überraschendes“, kündigte er an.

Der Ort der Präsentation, das leere Geschäft auf der Mariahilfer Straße, stehe so gesehen symbolisch für das Festival: Man wolle an ungewohnten Orten wieder Aktion und Leben schaffen. Wie genau sich das im September gestalten soll, das soll nach und nach im Sommer bekannt gegeben werden. (APA/cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2017)

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