Andreas Roesler-Schmidt nimmt altes Flugzeug-Interieur - und näht daraus Taschen, Täschchen und Reisezubehör.
18.05.2018 um 00:05
Die Stoffe des österreichischen Labels "Flug zeug" haben schon Meilen gemacht - in ihrem ersten Leben. Aus alten Bezügen von Headrests, Sicherheitskarten oder Schwimmwesten werden Reiseutensilien oder Accessoires. Jetset also auch nach der Ausmusterung.
Aris Venetikidis
Wiederbelebt werden die ausgemusterten Materialien von Andreas Roesler-Schmidt. Der, wie er sagt, schon als Kind für die Airline-Welt brannte. "Ich bin als Kind für Augen-OPs in die USA geflogen. Seitdem habe ich ein Faible für die Luftfahrt." Die Idee für das Label "Flug zeug" kam freilich erst später. "Meine Masterarbeit schrieb ich über Inflight Entertainment und ging auf die Fachmessen, auf denen auch die Airlines einkaufen. Da bin ich auch auf die Materialien gestoßen."
Flug zeug
Die Marke "Flug zeug" gibt es nun schon seit vier Jahren; gerade wurde eine Kooperation mit der Austrian gelauncht. "Ich wollte nicht nur Material von den Airlines beziehen und dann die Produkte machen, sondern auch mit Airlines etwas aus deren Materialien entwickeln - so, dass es quasi wieder an den Ursprung kommt", sagt Roesler-Schmidt. "Ich glaube, das ist auch für die Fluglinie eine schöne Geschichte, auch im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit." Für die Austrian-Edition wurden Leder-Kopfteilbezüge verwendet, auch Teile der Safety Cards wurden verwandelt - in Kofferanhänger.
Aris Venetikidis
Upcycling spielt bei allen Produkten der Marke tatsächlich eine tragende Rolle. Doch: Im Flugzeug sind sie an einem der keimbelastetsten Orte überhaupt. Wie geht man damit in der Produktion um? "Die meisten Materialien sind überraschend sauber", sagt der "Flug zeug"-Macher dazu. "Schwimmwesten müssen zum Beispiel vorschriftsmäßig regelmäßig ersetzt werden, und wir erhalten sie absolut sauber in ihrer Originalverpackung. Auch wenn sie quasi jahrelang" - logischerweise unbenützt - "an Bord waren, sind sie quasi fabrikneu."
Aris Venetikidis
Upcycling, up in the air
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